Impressionen von leichter Hand

VON ANNE BRINKMANN-THIES

Springe. Einige seiner Bilder zeigen sommerliche Impressionen: ein Boot am Strand, ein Haus mit blühenden Sträuchern davor. Aber auch die winterliche Kargheit hat Joachim Debor mit Pinsel und Aquarellfarben eingefangen. Seine Arbeiten fotografiert er ab – und gestaltet damit dekorative Postkarten.

Sein Hobby hat der 78-Jährige erst vor wenigen Monaten für sich entdeckt – und zeigt sich von den Ergebnissen selbst positiv überrascht. „Mein Vater hat auch gemalt, aber ich habe mich bis vor kurzem nicht damit beschäftigt“, berichtet Debor, der für die Partei Die Grünen von 2011 bis 2016 im Rat der Stadt Springe saß.

Über das Zeichnen ist er vor einem halben Jahr zum Aquarellieren gekommen. „Im vergangenen Sommer wurde in Hannover ein Urban-Sketching-Kurs angeboten“, erzählt Debor. Das war für den Springer der Startschuss für die neu entdeckte Kreativität. Er brachte Gebäudeteile, Balkone, Portale aufs Papier. „Das hat mir zwar Spaß gemacht, war aber auch ganz schön mühselig“, so Debor.

Dann merkte er nach einem ersten VHS-Kurs in Aquarellmalerei: „Hierbei kann man großzügiger gestalten“. Ein weiterer Kurs und und wachsende Begeisterung folgten. Beeindruckt ist Debor aber auch von den Effekten, die sich mit der Farbe und dem Wasser erzielen lassen. Da seien die unplanbaren Farbverläufe, die zu überraschenden Ergebnissen führen. Und mit denen dann weiter mit dem Zusatz von Salzkristallen oder Kerzenwachs experimentiert werden kann.

Seine Motive wie etwa einsame Cottages in weiter Landschaft holt sich Debor aus seiner Fantasie. Er setzt sie inmitten von sommerlichen oder winterlichen Landschaften, die er mit warmen oder kalten Farben koloriert. Auch Mohnblumen hat der Springer so mit Pinsel und Farbe dekorativ ins Bild gesetzt. Aber auch Konkretes bildet Debor auf Aquarellpapier ab. So hat er gerade einige Fachwerkhäuser am Springer Marktplatz ins Visier genommen und feilt an letzten Feinheiten. Genau diese Arbeit fand ihren Anfang, als Debor kürzlich auf dem Flohmarkt des Service Clubs Round Table 111 erstmals mit einem Stand vertreten war, an dem er seine Werke ebenso wie die von ihm gefertigten Postkarten vorstellte. Bei diesen Karten kann er gleich eine weitere Leidenschaft mit der Malerei verbinden. Denn Debor liebt auch die Fotografie, war drei Jahre lang Mitglied der Bennigser Fotogruppe. So lichtet er seine Aquarelle ab und lässt daraus Schmuck- und Grußkarten fertigen. Dabei haben die Fotos noch einmal eine ganz eigene Bildwirkung, findet Debor. „Die Karten sind inzwischen auch im Schreibwarengeschäft Kittelmann erhältlich“, berichtet der gelernte Elektroingenieur mit einem Schmunzeln. Diese Karten, die er auch in einem eigenen Shop anbietet, verschickt er natürlich auch privat und erfährt : „Sie kommen gut an“,

Debor will sein neues Hobby aber noch intensivieren: „Ich werde wieder einen Kurs machen, ich brauche diese Anregung und Anleitung“, sagt er. In Kontakt ist er auch mit dem Springer Forum Kunst. Und kann sich gut vorstellen, seine Bilder in einer Ausstellung zu zeigen.

Der Kontakt zu Joachim Debor ist per E-Mail unter j.debor@gmx.de möglich. Postkarten, Kalender und sogar T-Shirts mit den Bildmotiven sind unter www.artfoto-debor.de erhältlich .