Altes Gemäuer mit Geschichte

Über 20 Jahre war es relativ still geworden um die Klosterkapelle in Hamelspringe. Grund genug, einmal wieder an eines der ältesten Bauwerke im Sünteltal zu erinnern. Die Gelegenheit passte, denn sie ist inzwischen 700 Jahre alt – die Dorfgemeinschaft feierte das mit einem Klosterfest.

Die Bürgergemeinschaft „sprang sofort mit ins Boot“, als Ortsbürgermeister Joachim Behnke die Ideen, die ihm angetragen wurden, thematisierte. Da auch die Familie Saake, Besitzer des Grundstückes am Rande der Hamelquelle, Interesse zeigte, begann die Organisation. Heraus kam ein ereignisreicher Aktionstag gemischt mit kulturellem und musikalischen Programm.

Schon der Auftakt mit einem Klostergottesdienst zog rund 120 Menschen an, als Pastorin Nathalie Otte an einer improvisierten Kanzel predigte. Anfang des 18. Jahrhundert, als in Bakede der Neubau der Kirche begann, dürfte es ähnlich gewesen sein. Damals war die Klosterkapelle das einzige Gotteshaus in der Kirchengemeinde. Ab 1930 hingegen diente sie wieder als „Ausweichquartier“.

Dr. Kai Witthinrich, der während des Klosterfestes zwei Rundgänge durchführte und dabei über die geschichtliche Bedeutung erzählte, wies auf Spuren hin, die auf viele Ereignisse deuten. So dürfte die Kapelle, die einst als Wassermühle genutzt worden sein dürfte, einen Großbrand überstanden haben. Finanzielle Probleme des Kloster Loccums waren wohl der Grund, warum das renovierungsbedürftige Bauwerk nie zu seiner eigentlichen Nutzung zurückfand.

Nach mehreren Auftritten der Jagdhornbläser des Hegerings 8 wurden in der Mittagszeit unter anderem Bratwürste von Haus- und Wildschwein serviert. Auch ein großes Kuchenbuffet konnte angeboten werden, denn unzählige Kuchen wurden von den Einwohnern gebacken und gestiftet.

Dazu waren auch zahlreiche Stände aufgebaut. Das Ehepaar Witthinrich stellte Bücher vor, die über die geschichtliche Entwicklung der Klosterkapelle berichten. Dazu wurden „Söltjer“-Restexemplare der vergangenen Jahre zur Verfügung gestellt. Die Kunstwerkstatt bot Mitmachaktionen an, wie etwa eine Steinbearbeitung. Vor allem die Kinder, die sich auch schminken lassen konnten, waren eifrig dabei, Pflanzenfarben selbst zu machen. Silke Behnke und Silke Eisler gingen ihnen dabei helfend zur Hand.

Den Abschluss bildete ein Konzert der Jugendmusikschule. Leiter Lei Zhang setzte sich dafür mit der Klavierlehrerin Annarita Hitaj selbst ans Klavier. Die Schüler Angelina Kokoszka, Sophia-Magdalene Bellstedt, Jenna Stegen und Lina Werner gaben Solostücke zum Besten. Anschließend unterhielt das „Gentle-Lion“-Percussionensemble.