Große Liebe zum Holz

VON HORST VOIGTMANN

Nettelrede . Rainer Heymann sagt von sich: „Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht.“ Heymann ist Holztechniker. Auch wenn er derzeit nicht in einer Tischlerei arbeitet, kann er die Finger nicht vom Holz lassen und ist stolz auf seine kleine, aber perfekt ausgestattete Werkstatt im Keller seines Hauses. Hier plant er neue Projekte und realisiert sie mit einer Anzahl von Maschinen und hochwertigen Werkzeugen, die man in einer Hobbywerkstatt nicht vermutet. Und: Er geht ins Netz mit seinen Kenntnissen.

Denn Heymann geht es auch darum, anderen zu zeigen, wie man mit Gerätschaften so umgeht, dass man sich nicht verletzt. So hat er zum Beispiel ein Hilfsmittel für die Arbeit mit der Kappsäge konstruiert und liefert dafür eine Baueinleitung. Bei richtigem Gebrauch verhindert dieser sogenannte Niederhalter, dass man versehentlich mit den Fingern dem kreisenden Sägeblatt zu nahekommt.

Allerlei kleine Tipps und umfangreiche Bastel- und Bauanleitungen kann man aufseiner Heymanns Plattformwww.heynet4u.de finden. Die Videos nimmt Rainer Heymann in seiner Werkstatt mit einer Kamera auf und bearbeitet die Filme im Nebenraum, in dem er sich einen Arbeitsplatz für digitalen Filmschnitt und dessen Nachvertonung eingerichtet hat.

Inzwischen sind auf diese Art und Weise rund 50 YouTube- Präsentationen erschienen und Heymann ist in bestimmten Kreisen auf diese Art und Weise schon sehr bekannt geworden. Hin und wieder melden sich Firmen bei ihm, die sich von ihm wünschen, dass er die von ihnen angebotenen Werkzeuge und Maschinen unter die Lupe nimmt und möglichst in einem neuen YouTube-Film vorstellt.

„Geld bekomme ich nicht dafür“, betont Rainer Heymann. „Aber meist darf ich die Werkzeuge und Maschinen, die ich präsentiert habe, behalten.“ Gelegentlich lehnt Heymann auch mal einem Hersteller gegenüber die Präsentation seines Produktes ab. Zum Beispiel, wenn ihm das Produkt nicht einleuchtet.

Was in seiner Werkstatt auffällt, ist eine verblüffende Ordnung. Alle Werkzeuge sind so sortiert, dass sie mit einem Griff gefunden werden. Das Kramen in irgendwelchen Schubladen fällt für Heymann auf diese Art und Weise weg. Übrigens hat er alle Schränke selbst gebaut und die Schubladen so konzipiert, dass sie seine Werkzeuge aufnehmen können. Selbst für die Geräte, die mit einem Akku betrieben werden, hat er ein gut belüftetes Schrankelement in seine Werkstatt integriert, in dem alle Ladestationen eingepasst sind, die einzelnen an- oder abgeschaltet werden können. Zusätzlich gibt es auch noch einen Generalschalter, der den kompletten Akkuschrank vom Netz nimmt.

Für einige seiner Maschinen hat er spezielle Führungs-Elemente aus Holz gebaut, um damit bestimmte Arbeitsvorgänge leichter und vor allem auch sicherer zu machen. Und damit die Betrachter seiner Filme auch Fragen an ihn richten können, gibt es auch ein Gästebuch.

Jeden seiner Beiträge beendet Rainer Heymann mit einem Sicherheitshinweis– denn obwohl er alles gründlich in seinen Filmen erklärt, kann er natürlich keine Garantie dafür übernehmen, dass seine Tipps in der Hobbywerkstatt seiner Fans auch so funktionieren, wie im eigenen Zuhause in Nettelrede.