Gemeinsam Pilgern für das Klima

Hermann de Boer ist mit seiner Frau nach seiner Pensionierung nach Völksen gezogen. Seine letzte Stelle war die eines Superintendenten des Kirchenkreises Ronnenberg.

Schon bevor er diese Stelle damals übernahm, gehörte er zu einem Arbeitskreis der Konföderation norddeutscher Kirchen, der sich um die Themen „Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung“ bemühte.

Folgerichtig engagierte sich de Boer für die Klimafrage – und war auf einer Teilstrecke mit dabei, als der erste ökumenische Pilgerweg für Klimagerechtigkeit 2015 von Flensburg in zwölf Etappen über rund 1500 Kilometer nach Paris führte, wo damals vom 30. November bis zum 11. Dezember die Staatschefs zur Weltklimakonferenz versammelt waren. „Schon dieser erste Pilgerweg war ein riesiger Erfolg. Insgesamt haben dabei etwa 8000 Menschen mitgemacht, sind Teilstrecken mitgelaufen und einige auch den gesamten Pilgerweg“, weiß Hermann de Boer.

Auch 2017 machten sich die ökumenischen Klimapilgerer am 18. Oktober auf den Weg von Eisenach nach Bonn, wo am 6. November die Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen tagte. In diesem Jahr startete der Pilgerweg am 9. September in Bonn und wird am 9. Dezember in Katowice, Polen enden. Unterwegs geht es auch durch Ortsteile von Bad Münder und Springe. Die Pilgergruppe trifft sich am 1. Oktober, um 9 Uhr, am Münster St. Bonifatius in Hameln und macht sich dann auf in Richtung Flegessen, wird dort das Süntellädchen besuchen und dann weiter nach Springe, in die St.-Andreas-Gemeinde gehen. Hier ist auch die Übernachtung im Gemeindehaus geplant.

Am 2. Oktober bricht die Pilgergruppe um 9 Uhr auf und wird über Eldagsen, wo ein Besuch des Energie- und Umweltzentrums geplant ist, weiter in Richtung Jeinsen gehen. Auch hier ist die Übernachtung im Gemeindehaus geplant. In den Orten, in denen die Pilgergruppe übernachtet, ist jeweils um 18.30 Uhr eine ökumenische Andacht vorgesehen, zu der auch jeweils die Mitglieder der örtlichen Kirchengemeinde herzlich eingeladen sind.

Auch auf dem Weg wird es Punkte geben, an dem die Pilgergruppe halt macht. Dabei geht es um die „Kraftorte“, in denen ein für das Klima positiver Umgang mit den Ressourcen zu erkennen ist.

Aber die Pilger werden auch „Schmerzpunkte“ aufsuchen, die für die Entwicklung des Klimas negative Auswirkungen haben. „Schon in der Vorbereitung auf diesen haben wir interessante Erfahrungen gemacht. Nicht alle Gemeinden waren bereit, die Pilgergruppe zu empfangen. Mal war der Pastor dagegen, mal der Kirchenvorstand. In katholischen Gemeinden funktionierte das besser. Aber wir haben beim Pilgerweg selber immer wieder erlebt, dass Menschen bereit waren einen oder zwei Tage mitzugehen, manchmal auch deutlich länger,“ sagt de Boer und spricht von den intensiven Gesprächen und den schweigend zurückgelegten Strecken während des Pilgerweges.

Auf die Frage, was aktuell passieren muss, damit sich die Klimaziele erreichen lassen, mach de Boer deutlich, dass der Ausstieg aus der Kohle Priorität haben sollte.

Wer von der Idee des Pilgerwegs für Klimagerechtigkeit angetan ist, kann sich der Pilgergruppe anschließen. Zugehörigkeit zu einer Kirche ist dabei nicht erforderlich. Auch Neubürger sind herzlich willkommen. Die Tagesstrecken sind etwa 25 Kilometer lang.

Nähere Informationen gibt Hermann de Boer gerne. Seine Kontaktdaten: Telefon: 05041-8027417, E-Mail: hermann.de.boer@t-online.de