Rekordbesuch beim Kartoffelfest

Ilse Albers ist restlos begeistert. „Irre. Mehr als 400 Besucher. Das ist Rekord. Am Ende kein Essen mehr und alle Tombola-Geschenke weg.“ Zum zehnten Mal hat die Hamelspringerin ihr „Kartoffelfest“ veranstaltet.

„Das ist der Auftakt für die alljährliche Wunschbaumaktion der Frauenunion“, erklärt sie. Bei der werden zu Weihnachten Kinder, Kranke und ältere Menschen beschenkt. „Wir wollen mit dem Kartoffelfest aber auch das Vertrauen in die Gemeinschaft aufbauen“, stellt Albers klar. Sie setzt dabei ganz auf den familiären Charakter des Festes, zu dem an diesem sonnigen Spätsommerabend immer mehr Besucher den Süntelhang hinaufkommen. Ein Zelt, ein Getränkestand, und vor der Essensausgabe am Haus bildet sich eine lange Schlange. Die zwei Albers-Töchter haben alle Hände voll zu tun, um die diversen Kartoffelgerichte auszugeben. „Lecker“, bestätigt auch Bürgerbusfahrer und Ex-Schuldirektor Peter Pauksch und löffelt seine Kartoffelsuppe. Zwei ältere Damen sind mit ihren E-Bikes aus der Kernstadt herübergeradelt, und an den Bistro-Tischchen und langen Tischreihen im Zelt gibt´s bei Kaffee und Kuchen viele anregende Gespräche.

„Von Anfang an sind wir für Ilse dabei“, kommentiert auch Lars Andersen von den in Trio-Stärke aufspielenden „Lars & Friends“ seinen musikalischen Einsatz. Ohne Honorar. „Wir wollen Ilse etwas zurückgeben, denn sie hat uns in ihrer Zeit als Bezirksleiterin einer Kosmetikkette sehr unterstützt“, erzählt der Musiker, und spielt zusammen mit Rüdiger Tegt-meyer und Rainer Wolters zielgruppengerecht beliebte Oldies.

„Das ist alles absolut überparteilich“, stellt die 78-jährige, zweifache Ur-Oma fest. Zwar erscheint mit der Landtagsabgeordneten und Kernstadt-Ortsbürgermeisterin Petra Joumaah, dem Vorsitzenden der CDU-Kreistagsfraktion Hans-Ulrich Siegmund und der ehemaligen CDU-Ratsfrau Dagmar Niemeier auch reichlich Polit-Pominenz, doch die reiht sich unauffällig ein in die Gesprächsrunden und genießt vor allem die kulinarischen Kartoffelfreuden.

Auch die neben dem Haus untergebrachte Tombola, für die Hella Grote aus einem Zylinder heraus Lose verkauft, ist etwas Besonderes. „Alles Sachen von mir“, erklärt Albers. „Wer einen Gewinn zieht, der darf sich was aussuchen. Egal was.“ Petra Joumaah etwa gefällt ein bunter Seidenschal besonders. Die vierjährige Iliara, für die ihr Opa aus dem Schwarzwald auch ein paar Lose gekauft hat, tobt und tanzt derweil mit gleichaltrigen Freunden zu den Oldie-Klängen über die Straße. Hier wird Gemeinschaft gelebt und niemand bleibt allein. Dabei zeigt sich: Die soziale Integration in Hamelspringe klappt. Auch dank Ilse Albers und ihrem Kartoffelfest.