„Schreiben ist wie Küssen im Kopf“

„Gut gegen Nordwind“ heißt die Romanvorlage von Daniel Glattauer. Eine szenische Lesung aus der literarischen Vorlage gestalten Annette Wunsch und Gian Rupf am Sonnabend, 8. September, bei Kultur im Schaafstall.

Für die Musik und die Technik zeichnet Frank Sattler verantwortlich. „Gut gegen Nordwind“ sei einer der zauberhaftesten und klügsten Liebesdialoge der Gegenwart, heißt es über Glattauers E-Mail-Roman. Und das ist die Geschichte: Bei Leo Leike landen irrtümlich Mails einer ihm unbekannten Emmi Rothner. Aus Höflichkeit antwortet er ihr. Und weil sich Emmi von ihm angezogen fühlt, schreibt sie zurück. Es entwickelt sich eine knisternd-poetische Leidenschaft zwischen den beiden: „Schreiben Sie mir, Emmi. Schreiben ist wie Küssen, nur ohne Lippen. Schreiben ist Küssen mit dem Kopf“. Es scheint bald nur noch eine Frage der Zeit zu sein, wann es zum ersten persönlichen Treffen kommt. Würden die gesendeten, empfangenen und gespeicherten Liebesgefühle auch einer Begegnung in der Realität standhalten?

Daniel Glattauer schildert in seinem Roman „Gut gegen Nordwind“ wie eine falsch abgeschriebene Mail-Adresse den Auftakt bildet für eine Bildschirm-Beziehung, die allmählich außer Kontrolle gerät. Und das völlig abseits aller Chatrooms und Kontaktanzeigen.

Annette Wunsch ist in Baden aufgewachsen. Ihre Ausbildung zur Schauspielerin hat sie an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart absolviert. Danach war sie an zahlreichen Theatern im deutschsprachigen Raum engagiert etwa in Zürich, München, Heidelberg, St. Gallen, Tübingen und am Theater der Josefstadt in Wien. Daneben arbeitet sie seit vielen Jahren regelmäßig als Sprecherin für die Sender SRF, BR, WDR, SWR und arte. Im Fernsehen war sie in zahlreichen Rollen unter anderem im „Tatort“, „Polizeiruf 110“, „SOKO 5113“, „Der Alte“, „Rosenheim-Cops“ und in mehreren Spielfilmproduktionen des Deutschen und Schweizer Fernsehens zu sehen. Momentan arbeitet sie als freischaffende Schauspielerin und realisiert auch eigene Theaterprojekte.

Nach seiner Schauspielausbildung an der Schauspielakademie Zürich folgten bei Gian Rupf Theaterengagements in Wilhelmshaven, Tübingen, Düsseldorf, Zürich, Bielefeld und München. Er lebte 15 Jahre in Deutschland und spielte unter anderem „Don Quixote“ in „Mann von La Mancha“ sowie „Jean“ in „Fräulein Julie“, der „Soldat“ in „Andorra“ und „Garcin“ in „Geschlossene Gesellschaft“. Im Fernsehen in diversen Rollen zu sehen: „Tag und Nacht“, „Canzun Alpina“, „Marmorera“, „Soko München“, „Balko“, „Der Alte“, „Sinan Toprak“, „Im Tal des Schweigens“. Der Bündner lebt als freier Schauspieler und Sprecher in Zürich und realisiert eigene Produktionen und Leseabende.

Die szenische Lesung im Schaafstall beginnt am Sonnabend, 8. September, um 17 Uhr. Einlass ist bereits um 16.30 Uhr. Karten kosten 25 Euro. Sie sind im Vorverkauf bei der GeTour Bad Münder oder bei Bücher Wanderer erhältlich. Zudem gibt es Karten an der Abendkasse.