Mit Tanz die Fans anfeuern

Wie gut, dass eine Ecke auf dem Sportplatz in Nienstedt im Schatten liegt. Sonst wäre es wohl kaum möglich gewesen, den Schnupperworkshop für Cheerleader im Rahmen des Ferienprogramms der Stadt Bad Münder anzubieten ...

Unter Anleitung von Sylvia Hegewald haben etwa 15 Mädchen und ein junger Mann den Weg auf den Sportplatz gefunden, um die Schritte und Bewegungen der Cheerleader zu erlernen. Nach ersten Trockenübungen geht es los mit Musik. Sylvia Hegewald hilft mit Anweisungen, damit die Bewegungen klappen. „Wir fangen an: Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht; mitzählen und lächeln! Und wieder zurück! Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht und drehen. Links, rechts und rück!“

Auch wenn sich aus diesen Befehlen die Schritte nicht unmittelbar ableiten lassen, die jungen Teilnehmer kennen die Abfolgen ganz gut. Aber es sind natürlich nicht nur die Schritte – die silbrig glitzernden Pompons müssen im richtigen Augenblick in die Höhe oder seitwärts gehalten werden und immer in Bewegung sein. Alles soll möglichst synchron geschehen. Da gehört doch eine Menge Übung dazu. Aber nach gut einer Stunde auf dem Platz sieht das schon recht gut aus.

Die ersten Cheerleader gab es in den Vereinigten Staaten. Bei dem Endspiel zwischen den Footballteams der University of Minnesota und der Northwestern University am 2. November 1898 traten sie auf, um mit organisierten Anfeuerungsrufen das Publikum zu begeistern. Damals sollen es übrigens ausschließlich Männer gewesen sein. Im Laufe der Zeit wurden auch Frauen gelassen.

Seit den 80er Jahren wird Cheerleading auch in Deutschland immer populärer. Sylvia Hegewald weiß, dass es zum Beispiel in Ronnenberg und Hannover Cheerleader gibt. Derzeit soll es etwa 20000 Aktive in Deutschland geben, die auf Verbandsebene organisiert sind.

Allerdings seien die Bestimmungen in einigen Vereinen sehr eng gefasst. So sei es für die weiblichen Cheerleader Pflicht, lange Haare zu tragen. Für die Gruppe in Nienstedt gibt es solche Vorschriften nicht. „Bei uns dürfen auch männliche Cheerleader mitmachen, und an Wettbewerben nehmen wir auch nicht teil. Bei uns geht es in erster Linie um Spaß“, sagt Sylvia Hegewald.

Und Spaß haben die Kinder, die aus dem Bereich der Stadt Bad Münder nach Nienstedt gekommen sind. Marlene aus Hamelspringe könnte sich vorstellen, in einer Cheerleader Gruppe auch außerhalb der Ferien weiterzumachen. Auch Mirka würde ernsthaft überlegen, dabei zu bleiben, wenn es solch ein Angebot in der Nähe von Bakede gibt, auch wenn man dabei körperlich ziemlich gefordert wird.

„Es macht einfach Spaß mit allen gemeinsam zu tanzen. Das macht gute Laune“, findet Mirka. Maurice, der als Mitarbeiter der Stadtjugendpflege gemeinsam mit Sara dieses Angebot begleitet, hat auch Spaß an der Bewegung. „Warum soll das nur eine Sache für Mädchen und Frauen sein? Ich finde das auch gut, mich zur Musik zu bewegen“, sagt er.