Unermüdlich im Einsatz

Springe. Sie helfen Kindern, beraten Familien und unterstützen bei der Integration: Für die Mitarbeiter des Kinderschutzbundes haben die Aufgaben in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Vor genau 40 Jahren wurde der Ortsverband in Springe gegründet. Ein Rückblick.

Wurde die Arbeit 1978 ausschließlich von Ehrenamtlichen gestemmt, sind jetzt sechs Mitarbeiter hauptamtlich beim Springer Kinderschutzbund angestellt. Eine große Herausforderung war 2015 der Zuzug von zahlreichen Flüchtlingen in Springe, berichtet Diplom-Sozialpädagogin Britta Lehnhardt. Der erste Weg der Flüchtlinge führte direkt zum Kinderschutzbund und dem Kleiderladen, wo die Jüngsten erst einmal Anziehsachen bekamen. Und so konnte Lehnhardt die zugezogenen Familien gleich auf die weiteren Angebote des Kinderschutzbundes aufmerksam machen und etwa Sprachkurse vermitteln. „Das war schon eine große Herausforderung und nahm viel Zeit in Anspruch.“

Neben dem Sprachunterricht und einem Frauen-Café konnten die Flüchtlinge auch Sport machen und etwa einen Schwimmkurs besuchen. Eine Frau hatte anschließend ihren Vater in Aleppo angerufen und ihm erzählt, dass sie wirklich schwimmen gelernt hat. „Der Vater war so stolz auf sie und das ist so wichtig, und das zeigt uns wiederum, wie wichtig unsere Arbeit ist.“

Trotzdem sei vielen nicht bekannt, was der Kinderschutzbund eigentlich anbiete, sagt die Vorsitzende Roswitha Prüssing. „Viele bringen mit dem Kinderschutzbund sofort das Leid in Verbindung, dabei arbeiten wir auch viel präventiv.“

Ihr Wunsch zum 40. Geburtstag des Ortsverbandes: eine zweite sozialpädagogische Fachkraft. Der Kinderschutzbund finanziert sich ausschließlich über Projekte, Zuschüsse und Spenden. „Die Grundförderung, die wir von der Stadt bekommen, reicht gerade einmal für die Miete.“ Der Verein müsse daher alle Fördertöpfe im Auge behalten. „Wir stoßen so schon an unsere finanziellen Grenzen.“ Dafür sei die Spendenbereitschaft und Unterstützung der Springer immens, betonen die beiden. „Wir müssen eigentlich trotzdem jedes Jahr neu schauen, wie es weitergeht und ob wir alle Angebote aufrecht erhalten können.“

Dennoch mache die Arbeit viel Spaß: „Wir wollen den Familien Selbstbewusstsein geben und Eltern zeigen, was gut läuft und auf Stärken aufbauen“, sagt Lehnhardt. Und von den Familien komme viel zurück. „Das ist hier ein Geben und Nehmen, die Wertschätzung ist da und es ist in Springe alles sehr familiär, man hilft sich untereinander.“ So helfen zum Beispiel auch geflüchtete Frauen jetzt mit.

Ende August will der Ortsverband mit Mitgliedern und Gästen den runden Geburtstag feiern.