Der freundliche Frühaufsteher

Auf den Klingelschildern an der Tür in der Senator-Hahne-Straße in Bad Münder steht der Name Krause gleich zweimal. Die obere Klingel ist die richtige. Hier wohnt Sven Krause – der, den man eigentlich gar keinem mehr so recht vorstellen muss in seinen Bezirken:

Hier ist der gelernte Bürokaufmann fast jeden Tag unterwegs, um die Neue Deister-Zeitung, die Aktuelle Woche und natürlich „hallo Wochenende“ zuzustellen. Und um per Citipost verschickte Briefe zu den Empfängern zu bringen.

„Ich arbeite in diesem Bereich bereits im achten oder neunten Jahr, aber im Oktober sind es zwei Jahre, dass ich fest angestellt bin. Früher habe ich nur eine Tour gemacht. Aber mit der festen Anstellung ist es einfach besser. Ich bekomme jetzt kein Geld mehr vom Arbeitsamt, und mir macht die Arbeit super viel Spaß. Ich bin immer an der frischen Luft“, schwärmt Krause.

Krause hat viel Kontakt zu den Menschen, die er mit Briefen und Zeitungen beliefert. Da kommt es nicht selten vor, dass er etwas länger braucht, weil er sich für ein Gespräch mit einer Abonnentin oder einem Briefempfänger Zeit nimmt.

„Morgens treffe ich noch nicht so häufig auf die Abonnenten. Da schlafen sie ja meistens noch. Aber wenn ich am Mittwoch die Aktuelle Woche oder am Sonnabend die ‚hallo Wochenende‘ austeilen oder auch innerhalb der Woche die Post, dann werde ich häufig angesprochen“, erzählt er und ergänzt: „Manches Mal bekomme ich dann auch ein Trinkgeld. Immerhin kenne ich mindestens 90 Prozent.“

Wochentags startet er bereits in aller Frühe: um 3.30 Uhr. Dann wartet er, bis der Zeitungswagen ankommt: „Dann nehme ich die Post für den ersten Bezirk gleich mit und verteile die mit den Zeitungen.“ Für das Austeilen hat Sven Krause ein leuchtend-blaues Fahrrad mit zwei farblich passenden Gepäcktaschen auf den extra großen Gepäckträgern, die vorne und hinten am Fahrrad angebracht sind: viel Platz für die Botschaften, die er jeden Tag hilft, zu verbreiten.

Die erste Tour falle in der Regel rund um seinen Wohnort an. Dort, aber auch in seinem weiteren Einsatzgebiet, hilft ihm die gute Bekanntschaft auch ganz praktisch: So erkennt er schnell, wenn irgendwo etwas fehlt oder mal eine falsche Hausnummer auf dem Brief steht.

„Meist sind es zwischen 40 und 60 Briefen, die ich zusätzlich zu den Zeitungen am Tag auf den beiden Touren austeile“, erklärt Krause. „Gerade heute war es wieder deutlich mehr, etwa jeweils 100 pro Tour.“ Gelegentlich sei es auch schon mal vorgekommen, dass jemand geschimpft habe, weil er der Auffassung war, dass die Zeitung hätte noch früher kommen müssen – „aber die meisten Leute sind immer sehr, sehr nett zu mir“, sagt Krause.

Wer wie Sven Krause Lust hat, sich in Springe oder Bad Münder als Zusteller zu engagieren und den direkten Kontakt zu Menschen mag, über dessen Anruf freut sich Benjamin Freiberg, der bei der zuständigen Citipost-Logistik als Ansprechpartner zur Verfügung steht: „Zusteller erhalten nach fundierter Einarbeitung einen eigenen Bezirk oder können Bezirke in Urlaubs- oder Krankheitsvertretung übernehmen.“ Es gebe dabei ganz verschiedene Arbeitszeitmodelle. Freiberg ist unter 05041/ 78922 erreichbar.