„Wunder von Bern“wirkt bis heute nach

Mit einer großen Feier und vielen Ehrungen hat der Sportverein Mittelrode sein 70-jähriges Bestehen gefeiert.

Das Programm war ebenso festlich wie außergewöhnlich: „Wir haben die größte in Mittelrode je dagewesene Tombola“, erklärte der Vorsitzende Michael Lück schmunzelnd. Dank zahlreicher Sponsoren waren mehr als 400 Preise zusammengekommen.

Gegründet wurde der Verein zwar an einem 16. April. Mit ihrer Idee, sich die Feier für einen warmen Sommertag aufzusparen, lagen die Verantwortlichen jedoch genau richtig.

SV-Chef Lück erinnerte während des Festkommers an die Anfangszeit des Vereins. Nur wenige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg trafen sich die Sportkameraden erstmals in der Gaststätte „Reinecke“. Darin erinnerte auch der ehemalige Spieler und Schiedsrichter Paul Garbe in einem bewegenden Brief, der vorgelesen wurde: „Fußball ist mehr als nur ein Sport“, schreibt er darin. Der Sport stünde für Verhältnisse, Zustände und Entwicklungen. Im Gründungsjahr sei der deutsche Fußball noch klein gewesen. Das änderte sich durch den WM-Sieg 1954 – „und gab auch dem SV Mittelrode noch mal einen Schub“.

Die ersten Jahre des Vereins waren mühselig. „Das erste Spielfeld war eine Wiese zwischen Mittelrode und Völksen“, weiß Garbe. Die Voraussetzungen seien mittlerweile besser, aber noch immer verbesserungswürdig, meinte Lück. „Wir haben weder Wasser noch Strom“, so der Vorsitzende. „Wir planen von Saison zur Saison“, sagte Lück.

Etwas entspannter sei es, seitdem es im vorigen Jahr gelungen sei, einen neuen Trainer dazuzugewinnen. Jetzt müsse es auch noch gelingen, die Vorstandsarbeit in jüngere Hände zu geben: „Ich stand bereits bei der 50-Jahrfeier vorne“, gab Lück zu bedenken, der trotzdem von einem „gesunden, kleinen Verein“ sprach. Die Mitgliederzahlen des SV seien mit rund 100 Personen seit Jahren konstant.

Auf dem Programm standen auch Ehrungen verdienter Mitglieder. Für sein 25-jähriges Engagement wurde Helmut Hubert ausgezeichnet. Roger Hubert und Dietmar Lehmann erhielten für 40-jährige Treue eine Auszeichnung, Herbert Theodor für 50 Jahre.

Besonders geehrt wurden die Gründungsmitglieder Christian Reinecke und Herbert Mahlert. Die Gaststätte, in der der SV aus der Taufe gehoben wurde, gehörte Reineckes Vater. Der etwas ältere Mahlert war einer derjenigen, die 1948 das Gründungsprotokoll unterschrieben. Zusammen mit seiner Frau kümmerte er sich jahrelang um die Platzbewirtung.

Mit einer persönlichen Ansprache und einer kleinen Anekdote wurden auch Axel Lehmann, Burkhard Tscharntke, Hans-Jürgen Zobel, Joachim Steinbrück, Karl-Heinz Riedel sowie Dietmar Lehmann bedacht, die seit Jahrzehnten beim Sportverein aushelfen und besondere Leistungen erbringen – sei es als Maulwurfsjäger, Trainer oder Wirt.

Dass in Mittelrode der „Fußball in großer Vielfalt gelebt werde“, würdigte auch Fritz Redeker, Vorsitzender des Fußball-Kreisverbandes. Insbesondere der Erfolg der Mädchenmannschaft habe es ihm angetan. Mit einer Goldenen Ehrennadel würdigte er den Hauptkassierer Karsten Mensing und den Vorsitzenden Michael Lück. Jana Riedel, die „seit 1994 im Vorstand tätig ist und zur positiven Außendarstellung des Vereins beiträgt“, wurde mit der Silbernen Ehrennadel ausgezeichnet.