Rhododendron mitMaibowle

Seit mehr als zehn Jahren lädt die Lüderser CDU zu einer Wanderung durch ihr malerisches Bergdorf ein.

Waren es früher ausgedehnte Wanderungen, so hat man sich nach und nach auf kürzere Strecken eingestellt. „Viele können längere Strecken nicht mehr mitwandern, mal aus Altersgründen oder weil sie ihre Kleinkinder dabei haben“, weiß die Vorsitzende der Lüderser CDU, Ute Austermann-Haun. Knapp 25 Teilnehmer konnte sie jetzt zu der Tour begrüßen.

War es die Maibowle, die den Teilnehmern in Fendriks Rhododendronparadies nach Abschluss der Wanderung serviert wurde oder reizte das große Gartenreich von Sieglinde Dorn? Weit vor den Toren des Bergdorfes in der nordwestlichen Feldmark, liegt in einer Senke Dorns 5000 Quadratmeter großes Gelände, ein überquellendes Refugium an Pflanzen, Stauden und Gehölzen. Tagtäglich ist die mittlerweile 76-Jährige zwischen ihren botanischen Lieblingen anzutreffen. Doch so langsam schaffe sie das alles nicht mehr allein, sagt die Besitzerin und führt die Wandergruppe auf verschlungenen Wegen durch ihr grünes, blühendes Reich.

Der Gesang der gefiederten Fauna begleitet ihre Erklärungen und ihre Gäste sind erstaunt über ihre fachlichen Auskünfte. Selbst die lateinischen Bezeichnungen der Pflanzen gehen ihr anstandslos von der Zunge. Beschriftete Miniblumentöpfe kennzeichnen die einzelnen Pflanzen. „Ich muss sie teilweise neu beschriften, denn die Bezeichnungen verblassen nach einer gewissen Zeit“, sagte sie und greift nach einem Bündel Blumenzwiebeln. Stets bewaffnet mit Gartenschere, Spaten und Harke versucht sie, ihr botanisches Reich einer gewissen Ordnung zu unterwerfen. Teilweise mit Erfolg, wäre da nicht der letzte große Sturm gewesen, der einen großen Baum zu Fall gebracht hatte und dessen Krone mitten im benachbarten Kirschbaum landete. Die Gartenlaube, die nebenan stand, fiel dem Baum zum Opfer. „Ich muss jetzt sehen, wie ich meine Gartengeräte wieder in einen schützenden Raum unterbringen kann“, so Dorn. In einer kleinen Laube liegt ein Buch aus dem Völksener Zu Klampen Verlag. „Die Blühinsel – zwischen Ackerland und Deisterrand“ lautet der Titel. Autorin Susanne Frank hat darin Dorns Garten ausführlich beschrieben. Regelmäßig nimmt die Pflanzenliebhaberin erfolgreich an der Reihe „Offene Gartenpforte“ teil. Knapp eine Stunde später verabschieden sich die Besucher und sind erstaunt über die erlebte Pflanzenvielfalt. Auf einem Grundstück am Ende der Straße Linderter Weg wird die Gruppe bereits von den Eheleuten Roswitha und Istvan Fendrik erwartet. Ihr Rhododendronparadies in östlicher Hanglage ist weit über die Grenzen Lüdersens bekannt. Weit schweift der Blick über das Calenberger Land und die Skyline von Hannover ist gut sichtbar.

Etwa 100 Rhododendren wetteifern bei Fendriks rund ums Haus und zeigen in vielen Farbnuancen ihre wunderschöne Blütenpracht.