Bald steigt der 30000. Fahrgast ein

Gestiegene Fahrgastzahlen, ein gut aufgestelltes Fahrerteam und ein eigener Reservebus: Der Bürgerbus Bad Münder fährt auf der Überholspur. Im Juni wird es ihn zwei Jahre geben.

„Bis dahin werden wir unseren 30000. Fahrgast begrüßt haben“, freut sich der Vorsitzende Jan Lababidi, der es sich auf einem der Sitze bequem gemacht hat. Der Niederflurbus der Marke Kutsenits wartet gerade am Deister-Bahnhof. Vor allem nach dem Fahrplanwechsel im vergangenen August seien die Zahlen der Mitfahrenden nach oben geschnellt – von etwas mehr als 1000 auf bis zu 1900 pro Monat. Hinter dem Boom stehen nicht nur zusätzlich angesteuerte Haltestellen. Der Shuttle pendelt seither auch sonnabends zwischen Bahnhof, Innenstadt und Deisterhang. Mit 500 bis 600 Nutzern jeden Monat gestartet, hat sich die Quote Lababidi zufolge mittlerweile bei 1500 bis 1800 Fahrgästen monatlich eingependelt.

Erfreulich auch die Zahlen der ehrenamtlichen Fahrer, die Basis des Vereins. „Wir bräuchten 20 und haben 30“, bilanziert der Vorsitzende. Auch um Nachwuchs müsse er sich nicht sorgen. Den Ausgeschiedenen stünden bisher genauso viele Neuzugänge gegenüber. Lababidi: „Wir sind ein tolles Team.“ Aufs Stichwort dreht sich Klaus-Peter Schild, ein Fahrer der ersten Stunde, hinter dem Lenkrad um und lacht: „Es macht einfach Spaß, die Leute wie heute von den Kliniken in die Innenstadt zum Eisessen zu fahren.“ Alle zwei Wochen setzt er sich für einen halben Tag hinter das Steuer.

In die Innenstadt wollen auch die beiden soeben eingestiegenen Damen. Nicht ins Eiscafé, sondern nach Hause, wie sie verraten. Sie seien mit der S-Bahn aus Hannover gekommen und nutzten regelmäßig den Bürgerbus. „Wir haben viele Stammgäste“, betont der Vereinschef. Die Schattenseite der Medaille: Gerade nachmittags müsse der Busfahrer manchmal Leute – im Monat vielleicht 30 bis 40 – stehen lassen, weil alle acht Plätze bereits besetzt sind.

Zum Einsatz ist auch schon das Ersatzfahrzeug, ein gebrauchter Sprinter mit Mittelgang, gekommen, das der Verein seit Dezember besitzt. Zuvor hatte er bei Reparaturen und Defekten des Bürgerbusses – allein im vergangenen Jahr legte dieser fast 35300 Kilometer zurück – auf einen von der Stadt bereitgestellten Bus ausweichen müssen. Ein fehlender Gang habe sich auf Dauer aber als zu unpraktisch im Fahrbetrieb erwiesen.

Als Nächstes steht die weitere Optimierung der Streckenführung an. „Wir haben noch Fehlerchen gefunden, die wir zum kommenden Fahrplanwechsel beheben wollen“, kündigt der Bürgerbus-Vorsteher an. Unter anderem wolle das Team ausloten, ob das Wohnbaugebiet „Südfeld“ künftig in beide Linienrichtungen angefahren werden könne.