Herzensprojekt auf den Weg gebracht

Bad Münder. Voller Stolz präsentiert Uwe Behrendt, Ortsbrandmeister der Ortsfeuerwehr Bad Münder, die vorläufigen Pläne für das neue Feuerwehrhaus. Detailliert erklärt er die Aufteilung in Gemeinschaftsräume, Lager, Umkleideräume und mehr. Auch den Weg des Feuerwehrmanns im Falle eines Einsatzes schildert er genau. Es ist ihm anzumerken: Ein Herzensprojekt wird endlich auf den Weg gebracht, wenn der Rat der Stadt dem Haushalt zustimmt.

Nicht nur er, sondern auch Stadtbrandmeister Carsten Koch und Kreisbrandmeister Frank Wöbbecke betonen, dass es sich bei dem Bau nicht um ein Geschenk für die Ortsfeuerwehr Bad Münder handelt, sondern dass es um ein Gebäude für die Stadtfeuerwehr gehe und der Neubau aufgrund der Verhältnisse am jetzigen Standort zwingend erforderlich sei.

Welche Arbeit an diesem Standort geleistet wird, davon berichteten auf der Jahresversammlung die einzelnen Abteilungen. So erläuterte der stellvertretende Ortsbrandmeister Klaus Leibelt einige der 114 Einsätze, die die Wehr im vergangenen Jahr geleistet hat. Darunter waren diverse Brände, aber auch Verkehrsunfälle, Feuerwachen und Wohnungsöffnungen. Hier betonte Leibelt, dass die Wehr kein Schlüsseldienst sei, sondern Türen nur in Gefahrensituationen öffne. Vom kuriosesten Einsatz im vergangenen Jahr berichtete Koch: Ein Graupapagei musste mit der Drehleiter aus etwa 25 Meter Höhe aus einem Baum gerettet werden. Das Tier war seiner Besitzerin durch die Haustür entkommen, über den Hof marschiert und in den Baum geklettert, da er nicht fliegen konnte. Zum Glück war der Papagei versichert.

Insgesamt über 17000 Stunden ehrenamtliche Arbeit haben die Mitglieder der Wehr im vergangenen Jahr geleistet, und das war auch etwas, das Leibelt erstaunte: Den Menschen am Einsatzort sei teilweise oft nicht bewusst, dass die Feuerwehrmänner diese Arbeit neben ihrem normalen Job machten und häufig nach einem stundenlangen nächtlichen Einsatz direkt zur Arbeit fahren würden.

Damit auch in Zukunft genug Feuerwehrleute diesen Einsatz zeigen können, wird versucht, sie schon von Kindesbeinen an dafür zu begeistern. Und so berichteten Stefan Bosse und Maja Eckart von den zahlreichen Aktivitäten der Jugend- und Kinderfeuerwehr. Neben Spiel und Spaß wird nämlich auch in diesem Bereich bereits Fachwissen und Tugenden wie Disziplin und Teamgeist vermittelt. Aus der Altersabteilung berichtete Robert Ascher. Nach jahrelangem aktivem Dienst stehen hier Ausflüge und Geselligkeit im Vordergrund.

Zudem konnte Behrendt mit Niclas Hilger und Michelle Dröge zwei Neumitglieder begrüßen. Sarah Bartl und Franziska Köhler wurden zu Feuerwehrfrauen ernannt, Carlos-Julius Werner, Daved Sander, Hannes Moddelmog, Tobias Köhler und Patryk Flak zu Oberfeuerwehrmännern, Martin Trester und Maja Eckart zu Löschmeistern und Uwe Matthies zum Hauptlöschmeister.

Michael Röder und Ingo Haake wurden für 25 Jahre Mitgliedschaft geehrt. Zwei besondere Ehrungen konnte schließlich noch Kreisbrandmeister Frank Wöbbecke vornehmen. Er ehrte den Kreisstabsführer Wolfgang Grah für 60 Jahre Feuerwehrzugehörigkeit. Dieser hat als Musikzugführer den Stab nicht nur in Bad Münder, sondern bei verschiedenen anderen Wehren geschwungen. Eine besondere Freude war es für Wöbbecke aber auch, Günter Wagenknecht für sagenhafte 70 Jahre Zugehörigkeit auszuzeichnen. Als junger Mann war dieser damals in die Wehr eingetreten und bis heute ist er mit Stolz und Freude Mitglied.