„Brauchen keine Wahnsinnsarchitektur“

Alferde. Der auf 2021 verschobene Neubau des Gerätehauses in Alferde treibt die Feuerwehr weiter um. Bei der Jahresversammlung betonte Ortsbrandmeister Tobias Metz, man schätze die Baukosten deutlich niedriger ein als die Stadtverwaltung.

Man wolle das Gebäude so einfach wie möglich halten: „Wir brauchen keine Wahnsinnsarchitektur. Es soll einfach seinen Zweck erfüllen“, sagte Metz. Er bezifferte den Bau anhand eines Beispiels auf rund 450000 Euro – 260000 Euro weniger als die Stadt in ihrer Schätzung. Das für einige in der Feuerwehr zu schlicht gebaute Haus in Bennigsen (Kosten mehr als eine Million Euro) diente Metz erher als Beispiel dafür, was Alferde nicht brauche: Dort seien „die Decken so hoch wie im Ritz Carlton“, kommentierte Metz. Die Verzögerung sei nicht nur ärgerlich, weil sie auch für Unmut unter den Feuerwehren sorge. Sondern auch, weil Alferde das alte Gebäude bald zum Dorfgemeinschaftshaus umfunktionieren wolle – das jetzige sei nicht behindertengerecht.

Stadt und Politik hatten Alferde nicht aus Kapazitätsgründen im Rathaus verschoben – sondern auch, weil dort die Grundstücksfrage für den Neubau noch nicht geklärt ist.

„Wir werden keine Feuerwehr fallen lassen“, betonte bei der Versammlung Fraktionschef Bastian Reinhardt (SPD). Man müsse auch den städtischen Haushalt im Auge behalten. Und: Die Überlegung, ob es sinnvoll sei, in jedem Ort ein neues Feuerwehrhaus zu betreiben, möchte er beibehalten, so Reinhardt.

Für die Stadt betonte Vize-Rathauschef Clemens Gebauer: „Alferde war inhaltlich nie in der Diskussion und war nie ein Gegenstand für Zwangsfusionen.“ Er bedankte sich für sachliche Diskussion, die trotz inhaltlicher Differenzen stets konstruktiv bleibe.

Metz blickte auch auf das vergangene Jahr zurück, zu dessen Höhepunkten für ihn zweifelsohne das gelungene Stadtfeuerwehrfest gehörte. Ein besonderes Lob ging dabei an die Kooperation mit dem SC Alferde: „So was muss man erst mal organisieren. In diesem Ort steckt echt Power“, lobte Metz. Zwei Einsätze leisteten die Kameraden im vergangenen Jahr – darunter das Hochwasser in Eldagsen. Metz lobte außerdem die gute Zusammenarbeit mit dem Technischen Hilfswerk und dem Klostergut Wülfinghausen. Zur Zeit hat die Freiwillige Feuerwehr 26 aktive Kameraden. Einstimmig gewählt wurden Amos Noeske zum Kassenprüfer, Benjamin Fredersdorf (Jugendwart) und Thomas Bischoff (Vize-Jugendwart). Befördert wurden: Amos Noeske zum Feuerwehrmann, Rene Haupt zum Oberfeuerwehrmann, Thomas Bischoff zum Hauptfeuerwehrmann und Benjamin Fredersdorf zum Löschmeister.