Zauberei am Krankenbettbraucht Geld

Die Jungen und Mädchen der Klasse 4 zappelten auf ihren Stühlen, während sie auf den Clown warteten. Klassenlehrer Malte Schlinkmann und Elternvertreterin Tina Hayaux hatten ihn angekündigt nachdem feststand, dass Spendenerträge des Schulbasars vom ersten Adventswochenende an die Clinic Clowns gehen sollten.

Dann endlich war es soweit: schüchtern und unsicher um sich blickend betrat Ronaldo, als der er sich vorstellte, im Outfit eines Spanienurlaubers mit knallroter Nase und schäbigem Köfferchen das „Krankenzimmer“. Allein dieses Auftreten zauberte schon Lachen in alle Gesichter. Schüler Ferdinand lag auf dem Sofa und spielte den Kranken. Mit diversen Zaubertricks verblüffte der seltsame Gast seine Zuschauer und hatte die Sympathien sofort auf seiner Seite. Ferdinand war sofort genesen, durfte aber seine angezauberte rote Kugelnase behalten.

Danach wurde es dann ernster: dankbar nahm Ronaldo, alias Reinhold Bretall aus Braunschweig, die Spendensammlung in Höhe von 236,50 Euro von der Klasse entgegen. Er stand nach dem offiziellen Akt für Fragen der Schülerinnen und Schüler parat: „Warum bist du Clown geworden?“, fragten einige. Bretall: „Ich möchte die Menschen zum Lachen bringen. Clown sein, das war mein Traum. Aber nicht auf der Bühne, sondern dort, wo es Kindern und auch alten Menschen nicht gut geht, wie in Kliniken, Heimen oder auf Palliativstationen.“ Für zehn Kliniken in sieben Städten, unter anderen auch Hameln und Hannover, seien inzwischen 15 ausgebildete, aber ehrenamtliche Clowns unterwegs, denn „Lachen macht gesund“, rundete er die Ziele seines Vereins ab.

Und was hat den Kindern in Flegessen am besten bei dem kurzen Auftritt des Clowns Ronaldo gefallen? Lea meinte direkt und unwidersprochen: „Das Zaubern war am coolsten“. Schlinkmann und Hayaux erklärten, dass die Klasse im Vorfeld im Rahmen des Religionsunterrichts viel über Wohltätigkeitsorganisationen sowie über Sinn und Zweck des Spendenwesens gelernt hätten. Für den Adventsbasar der Schule sei daraufhin mit Eifer gebastelt, geschneidert und gebacken worden. Als Ergebnis des Basars sei dann der Spendenbeitrag herausgekommen, den die Clinic Clowns erhielten.