„Ein richtiger Umbruch“

. Beim Springer Luftsportverein (LSV) hat eine neue Ära begonnen: Mit dem Kauf eines Mistral C hebt der Verein nun ausschließlich mit Flugzeugen aus Glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) ab. Verabschiedet hat sich der Verein von seinem Einsitzer K8 in sogenannter Gemischtbauweise.

Und auch ihre Ka 6, komplett aus Holz gebaut, hat der Verein – intern – verkauft.

„Für den Verein ist das ein richtiger Umbruch“, freut sich der LSV-Vorsitzende Klaus Preen über die Neuanschaffung. „Wir haben mit der Umstellung auf GFK-Flugzeuge als sehr kleiner Verein etwas geschafft, das sonst meist nur größere Vereine machen“. Zwar hat der Einsitzer, gebaut 1979, schon einige Flugstunden unter seinen Flügeln, doch der Mistral sei in einem guten Zustand. Gemeinsam mit Fluglehrer Volker Zander hat Preen den eleganten Einsitzer bei dem Vorbesitzer auf dem Segelfluggelände „Große Höhe“ bei Delmenhorst begutachtet und den Segler dann nach Springe geholt. Noch wenige Formalien, dann kann der Mistral erstmals als LSV-Vereinsflugzeug in die Luft gehen. Eine Taufe, wie bei einem Schiff werde es aber nicht geben, sagt Preen mit einem Schmunzeln. Gleichwohl würde sich der Verein über eine Patenschaft etwa von der Stadt Springe freuen.

Froh über das neue Pferd im Stall ist auch Fluglehrer Zander. „Die Anschaffung eines Einsitzers in GFK-Bauweise war mein Wunsch“. Damit sei auch der Umstieg für Flugschüler von dem Doppelsitzer ASK 21, bei dem der Lehrer mit an Bord ist, für Alleinflüge in einen Einsitzer leichter geworden. Mehr als 15 Flugtage konnten die Springer Segelflieger und Flugschüler in diesem Jahr auf dem Flugplatz Celle-Arloh verbringen, wo der LSV beim Luftsportclub Langenhagen zu Gast ist. Ein eigenes Gelände hat der Springer Verein nicht. In Celle-Arloh wird auch bald die Mistral zu ihrem Jungfernflug als LSV-Vereinsflugzeug starten.

Seine Vorteile gegenüber ihren vereinsinternen Vorgängern beschreibt Preen: Der Mistral besitzt gegenüber der Ka 6 eine höhere Leistungsfähigkeit. Gemessen wird die in dem sogenannten Gleitverhältnis, beziehungsweise der Gleitzahl: Wie weit kann ein Segelflugzeug aus einer Höhe von 1000 Metern gleiten.

Sind es bei dem Holz-Flieger 30 Kilometer, so schafft es der Mistral rund sechs Kilometer weiter. Der Vorbesitzer sei mit dem Mistral in den vergangenen fünf Jahren rund 15000 Kilometer über Land geflogen. Auch das zeige die Leistungsfähigkeit des Seglers. Dazu kommen einfachere Wartungsarbeiten bei einem GFK-Segelflugzeug. Bei allem Fortschritt hat bei den Vereinsmitgliedern aber auch Tradition ihren Reiz: So nehmen Preen und Vereinsmitglied Jürgen Skucek demnächst mit jeweils einer Ka 6 an einem Vortreffen m tschechischen Rana zur internationalen Segelflug Oldtimer Rally teil. Und Volker und Bettina Zander besuchen gemeinsam mit Jürgen Skucek dann das anschließende Haupttreffen der Segelflug Oldtimer Rally in Ungarn. Der LSV hat übrigens auch eine Modellflug-Abteilung. Im Oktober ist ein Modellflugwettbewerb geplant. Und wie schon im letzten Jahr veranstaltet der LSV im November eine Fortbildung für Fluglehrer.

Wer sich für das Segel-oder Modellfliegen interessiert oder als Gast mitfliegen möchte, meldet sich unter kontakt@lsv-springe.de