Eldagsen weiß, wie’s geht

Eldagsen ist bekannt für Senf und Honigkuchen – aber auch fürs Feiern. Und diesem Ruf machten die Eldagser wieder alle Ehre. Mehrere Tausend Besucher strömten zum 17. Honigkuchen-Senf-Fest.

„Es ist mittlerweile eines der größten Straßenfeste in der gesamten Region und zeigt, wie aktiv Eldagsen ist“, sagte Ortsbürgermeister Karl-Heinrich Rohlf zur Eröffnung. Auch Bürgermeister Christian Springfeld ließ es sich nicht nehmen, zusammen mit den Eldagsern zu feiern: „Eigentlich müsste die Lange Straße noch einen Kilometer länger sein, so viel ist hier los. Die Straße verwandelt sich in eine lebendige Partymeile, das ist einzigartig in der Region und beeindruckend“, lobte Springfeld das Event.

Und: Besser hätte das Wetter kaum sein können. Auch wenn am Vormittag einige Regentropfen fielen – für die Besucher kein Grund, nach Hause zu gehen. Das Besondere an diesem Veranstaltungshöhepunkt: Zahlreiche Besucher kommen mittlerweile von außerhalb, das zeigt schon ein kurzer Blick auf die überfüllten Parkplätze und die auswärtigen Autokennzeichen.

Auch heimische Vereine und Einrichtungen nutzen die Gelegenheit, um auf ihre Arbeit aufmerksam zu machen, so zum Beispiel die freiwillige Feuerwehr. Dort konnten die Besucher einen Blick in die Fahrzeuge und die Ausstattung werfen. Besonders stolz sind die Ehrenamtlichen auf ihre Kinderfeuerwehr, die vor 13 Jahren ins Leben gerufen wurde. „Die Arbeit fruchtet langsam – wir haben kaum Austritte und sind stolz darauf“, sagt Kinderfeuerwehrwart Thomas Kaehler. Es sei wichtig, die Jugendlichen bereits spielerisch an die Arbeit heranzuführen. 21 Kinder engagieren sich derzeit in der Gruppe, in der Jugend sind es 15 – im aktiven Dienst über 60: „Wir stehen hier sehr gut da, natürlich ist die Zahl auch immer steigerungsfähig“, so Thorsten Hoppmann, stellvertretender Ortsbrandmeister.

So gut wie noch nie läuft es gerade für den Freibadverein, verrät der Vorsitzende Wolfram Feuerhake. „Das Freibad hat einen super Saisonstart hingelegt, so gut, wie noch nie“, sagt Feuerhake. Zahlreiche Besucher hätten den Sprung ins kühle Nass bereits gewagt – und auch die Jahreskarten seien gefragt. „Es gibt nichts zu meckern und das ist auch selten“, ergänzt Feuerhake schmunzelnd. So macht er schon einmal Werbung für die zweite Project-Event-Freibadparty am 7. Juli. Der Springer Kiwanis-Club sammelte hingegen wieder Geld für sein Schulranzenprojekt.

Raus aus der Kirche und rein in das Marktgeschehen hatte sich die St.-Alexandri-Gemeinde auf die Fahnen geschrieben. „Wir können hier miteinander ins Gespräch kommen und uns anders präsentieren als im kirchlichen Rahmen, einige haben auch Hemmungen, in die Kirche zu kommen“, sagt Inken Steinfelder, die den Kuchenverkauf mit organisierte. Positiver Nebeneffekt: Die Gemeinde konnte nicht nur auf ihre Gruppen und Angebote aufmerksam machen, sondern auch zeigen, wie aktiv die Jugend in Eldagsen ist. So haben die Pfadfinder oder die Shepherd’s Friends fleißig mitgeholfen.

Auch wenn die Frauen des Damen-Schieß-Clubs fleißig Cocktails ausschanken, blicken sie bereits auf die nächste Veranstaltung: das Freischießen. „Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren“, sagt die Vorsitzende Marion Friedrich. Die letzten Termine für das Übungsschießen stehen an.

Keine Vorbereitungen laufen hingegen beim Kaninchenzuchtverein F188. Die Ausstellung muss dieses Jahr zum zweiten Mal ausfallen. Der Grund: „Wir haben zu wenig Tiere und kaum Züchter“, bedauert Beatrix Schäm. Dennoch bemühen sich die 30 Aktiven um ein reges Vereinsleben.

200 Mitglieder zählt derzeit der Landfrauenverein Eldagsen/Holtensen, die mit ihrem selbst gebackenem Kuchen die Besucher an ihren Stand lockten. „Wie viele andere Vereine auch kämpfen wir mit Nachwuchssorgen – trotzdem: Auf die Mitgliederzahl können wir stolz sein“, betont die Vorsitzende Herta Meyer.

Der Ortsrat informierte an seinem Stand mit großen Plakaten über die aktuellen Maßnahmen im Rahmen der Stadtsanierung, etwa an der Wallstraße oder im Baugebiet „Neuer Gehlenbach“. Auch das neue Feuerwehrgerätehaus sei bereits in Planung, sagt Rohlf. Für Musik sorgten die DeisterJungens aus Springe, schwarz-weiß und die Coverband Agent Dee.

Am Abend waren die Ausrichter Hendrik Tornau und Felix Hagemann zufrieden. „Die Stimmung war super – da haben auch die paar Regentropfen nicht gestört“, so Tornau von Project Events, die das Fest gemeinsam mit der Werbegemeinschaft zum ersten Mal organisierte. „Alles ist super gelaufen, Verbesserungsbedarf gibt es natürlich immer.“ So könnte sich Tornau vorstellen, beim nächsten Mal noch mehr Walk-Acts in den Ort zu holen.