Die Amateure können wieder spielen

Er zielt, holt aus und der Ball macht gleich auf dem Absatz kehrt. Beim zweiten und dritten Schlag stimmt zumindest das Tempo: Der Ball rollt auf den Hügel, aber die Richtung passt nicht.

Erst der vierte Schlag von Leonard Trilken sitzt und der Ball ist endlich im Loch der Minigolf-Bahn versenkt. Der zwölfjährige Junge hat sich auf die Filzgolfanlage gewagt, wo sonst die Profis spielen. Mit der Wiedereröffnung von Anlage und Gaststätte können jetzt aber auch die Amateure wieder spielen – sehr zur Freude von Leonard: „Ich habe oft in den Sommerferien bei dem Programm Minigolf für Ferienkinder mitgemacht.“

Und Trilken hat die Profis am 1. Mai neben sich. Walter und Harald Erlbruch aus Krefeld, Brüder, beide Stammspieler in der Nationalmannschaft, Welt- und Europameister, haben sich zur Wiedereröffnung an der Anlage im Kurpark eingefunden – zum Training.

Neuer Pächter der Gaststätte ist Uwe Lüders, der schon am ersten Tag gut zu tun hat. „Ich war mit meinem Imbisswagen lange selbstständig, aber die Standgebühren wurden immer teurer. Ein Freund erzählte mir, dass hier jemand gesucht wird.“ Der war über Berichte zu der Anlage in der NDZ aufmerksam geworden. Lüders selber hat allerdings schon lange nicht mehr zum Minigolf-Schläger gegriffen, gibt er zu.

Bürgermeister Hartmut Büttner ist froh, dass das Image der Sport- und Wettkampfstadt Bad Münder nun wiederbelebt werden kann. Die für internationale Turniere zertifizierte Anlage ist nun nach eineinhalb Jahren wieder den Hobbyspielern zugänglich. Der Sportclub Bad Münder hatte in der Übergangsphase die Anlage gepflegt.

Von der Minigolf-Marketing GmbH ist Achim Braungart-Zink gekommen. Es gibt schon Pläne für die Wettkampfanlage: Erstes Ziel sei 2019 die deutsche Jugendmeisterschaft, danach eventuell der Europacup, prognostiziert der Profi, der vor vier Jahren in Bad Münder Einzelweltmeister wurde.