Köster kündigt Rückzug an

Fast 30 Jahre lang leitet sie die Geschicke des Sozialverbands Völksen/Mittelrode (SoVD): Heidemarie Köster ist an der Spitze des Ortsverbands kaum mehr wegzudenken. Doch bei der Vorstandswahl im kommenden Jahr will sie nicht mehr kandidieren. Das hat Köster jetzt bekannt gegeben.

Die Ankündigung der Vorsitzenden, die auch im SoVD-Kreisvorstand aktiv ist, trübte die fröhliche Stimmung im Saal – zumindest für einen Augenblick. Denn die Mitglieder waren in Feierlaune, schließlich kann ihr Ortsverband den 70. Geburtstag feiern.

Die Vorsitzende hatte den Mitgliedern diesmal wichtige Informationen rund um das Thema Krankschreibung mitgebracht. Dabei schöpfte sie aus ihrem Erfahrungsschatz als ehrenamtliche Richterin beim Sozialgericht. Köster wies auf die Bedeutung hin, dass bei einer Krankschreibung kein Fehltag auf dem Formular fehlen dürfe. „Es ist wichtig, dass kein Tag ausgelassen wird, wenn es um Krankschreibungen geht. Besser einen Tag zu früh zum Arzt gehen, als einen zu spät“, sagte sie. So habe eine Angestellte sich wegen einer vollen Praxis auf den nächsten Tag vertrösten lassen. Der allerdings war ein Feiertag, sodass sie dann erst zwei Tage später die Krankschreibung in Händen hielt. Die Krankenkasse war der Meinung, dass die Arbeitnehmerin ihren Verpflichtungen nicht nachgekommen sei und dass ihr aus diesem Grunde kein Krankengeld zustehe.

Bei der Zusammenkunft standen auch Berichte des Vorstands auf dem Programm. Sie machten deutlich, dass der Ortsverband mit seinen Angeboten ein vielseitiges Programm anbietet. Jeden ersten Dienstag im Monat wird im Gemeindesaal gespielt und gebastelt. Jeden zweiten Donnerstag ist Klönen angesagt. Leider seien es bisher ausschließlich Frauen, die sich von diesem Angebot ansprechen lassen, bedauerte Köster.

Dabei werden an den Klönnachmittagen auch interessante Themen angeboten. So habe es im zurückliegenden Jahr unter anderem Informationen über die Änderungen im Pflegegesetz gegeben und ein interessantes Gespräch mit dem Kontaktbeamten der Polizei, der über Betrügereien aufklärte, die besonders ältere Personen betreffen, wie den Enkeltrick. Köster wies noch einmal darauf hin, dass zu diesen Nachmittagen Mitglieder, die nicht mehr so mobil sind, auf Wunsch auch abgeholt werden. Außerdem hatte der Ortsverband im vergangenen Jahr eine fünftägige Fahrt organisiert. Zudem beteiligte er sich an einer Weihnachtsaktion. Hierbei wurde Kindern aus jenen Familien, denen es nicht so gut geht, mit einem Päckchen eine Freude bereitet.

Geehrt werden konnten bei der Jahresversammlung auch treue Mitglieder für ihre lange Zugehörigkeit zum SoVD. Sieglinde Leiß trat vor einem Vierteljahrhundert in den SoVD ein. Roswitha Damm und Schatzmeister Rainer Puhl sind zehn Jahre dabei. Einige Jubilare waren nicht anwesend und werden daher in den nächsten Tagen besucht, um ihre Urkunden, Nadeln und Präsente in Empfang zu nehmen.

Vergnüglich war ein Auftritt der Bergbühne Lüdersen – ein Programmpunkt der fröhlichen Feier zum 70. Geburtstag des SoVD. Die Akteure spielten mehrere Sketche. So kam unter anderem die bekannte Szene aus der Feder von Vicco von Bülow, alias Loriot, zur Aufführung. In diesem Sketch behauptet ein Wissenschaftler gegenüber einem Fernsehmoderator, er habe seinem Hund das Sprechen beigebracht. Um eine Demonstration gebeten, stellt sich allerdings heraus, dass der Vierbeiner lediglich einen Laut herausbringen kann, der an ein „O“ erinnert.