Benefizkonzert auf sehr hohem Niveau

Ute Austermann-Haun darf mehr als zufrieden sein. Die amtierende Präsidentin des Charity-Clubs „Lions Deister Fontana“ kann eine schier endlose Schlange von Konzertbesuchern begrüßen. Mehr als 350 Gäste sind in die Aula des Schulzentrums Süd gekommen, um das diesjährige Benefizkonzert des Clubs zu erleben.

Seit zehn Jahren ist „Lions Deister Fontana“, ein reiner Frauenclub, in Springe aktiv. Derzeit engagieren sich 25 Frauen für den guten Zweck. „Weitere Bewerberinnen sind in der Pipeline“, kündigt die Bauingenieurin aus Lüdersen an. Bereits zu siebten Mal veranstaltet der Club sein Benefizkonzert. „An das Junge Sinfonieorchester aus Hannover sind wir durch unsere ehemalige Präsidentin Suzanne Hofmann gekommen“, erinnert sich Austermann-Haun. Hofmanns Tochter habe seinerzeit im Orchester Cello gespielt. Seit über 50 Jahren nimmt das Orchester im Hannoverschen Kulturleben eine herausragende Rolle ein und lockt alljährlich zu seinen Open-Air-Konzerten im Georgengarten in Hannover mehrere tausend Zuhörer an.

„Wir haben derzeit etwa 80 Mitglieder und erarbeiten jährlich zwei Konzertprogramme“, erklärt der Klarinettist Oliver Bunert. „Unsere Mitglieder sind in der Regel Amateure sowie Studierende der Hochschule für Musik, Theater und Medien. Angeleitet werden sie von Dozenten der Hannoverschen Musikhochschule.“ Zum Benefiz-Konzert von „Lions Deister Fontana“ haben die jungen Musiker „Le Carnaval Romain,Ouverture caractéristque, op. 9“, „Beethovens „Konzert für Klavier und Orchester Nr. 5 Es-Dur, op. 73“ sowie Sergei Prokofjews „Sinfonie Nr. 7 cis-Moll, op 131“ vorbereitet.

Beim Beethoven-Konzert sorgt der 1988 in Seoul geborene Pianist Sun Ho Lee für Begeisterung. „Was für ein eminent ausdrucksstarkes Spiel vor allem in den lyrischen Passagen“, kommentiert eine Zuhörerin den fulminanten Auftritt des Südkoreaners, der an der hannoverschen Musikhochschule tätig ist.

Dass die jungen Musiker unter der Leitung von Martin Lill im ersten und Tobias Rokahr im zweiten Teil eindrucksvoll zeigen können, dass ihre Leistungen weit mehr als nur semi-professionell sind, ist den Zuhörern in der restlos gefüllten Aula schnell klar. „Ich habe die Stücke heute früh noch einmal auf CD gehört, da gibt es keinen Unterschied, und die Akustik hier ist für eine Schulaula bemerkenswert“, kommentiert ein Gast aus Hameln das Konzerterlebnis.

„So etwas in dieser Form und Größe ist in Springe nur anlässlich des Benefizkonzertes der Lions-Damen zu hören“, stellte ein anderer Springer Kulturveranstalter fest. Und ein Ehepaar aus Bad Münder fragt sich, warum dort statt der mittlerweile von Routine gekennzeichneten „Meisterkonzerte“ nicht auch „mal so was Frisches und Ermutigendes“ zu hören sein könne.