Abstrakt - mehr als nur bunte Kleckse

Für Malerin Hannelore Steppuhn steht fest: „Abstrakte Malerei, das ist mehr als bunte Kleckse“. Steppuhn und die Gäste, die sich zur Ausstellungseröffnung ins Foyer des Martin-Schmidt-Konzertsaals drängten, wurden zum Auftakt der sechsteiligen Ausstellungsreihe erstmals mit abstrakter Kunst konfrontiert.

„Eine Art von Neugier“, so ist die Serie der 26 gezeigten Bilder der Coppenbrügger Künstlerin Martina Zimmermann betitelt. Die als Erzieherin in der dortigen Grundschule tätige 53-Jährige malt seit über 30 Jahren, ist Mitglied der Künstlergruppe „Artes Wesera“, und betreibt eine Ateliergemeinschaft mit dem Maler und Autor Peter Neff aus Bisperode.

„Malen, das ist auch die abendliche Flucht aus dem Beruf“, erklärt Zimmermann ihre Motivation zum Malen. In leuchtenden und kräftigen Farben spachtelt sie Werke wie „Farbexplosion“ oder „Traumfabrik“. Einzig das Titelbild der Ausstellung scheint aus dem Rahmen zu fallen. Eine fragile, schemenhaft-pastellartige Farbkomposition, die mit „Verschmelzung“ betitelt ist.

Auch die Laudatorin des Abends, Zimmermanns Künstlerkollegin Karla Ewerdt, gleichfalls Mitglied in der seit fünf Jahren bestehenden Künstlergemeinschaft „Artes Wesera“, schätzt Zimmermanns resoluten Umgang mit Formen und Farben. „Abstrahieren heißt Vorhandenes in Form und Farbe in einen neuen künstlerischen Zusammenhang zu bringen“, sagt sie. Ein komplexer Prozess, dessen Anfang und Ende oft schwierig zu definieren sind, weiß auch Zimmermann.

„Manchmal entstehen sechs bis sieben Farbschichten übereinander“, erklärt sie. Nur langsam konkretisiere sich das eigentliche Bild, gewinne dann aber ein Eigenleben. „Irgendwann sagt es mir dann, dass es fertig ist“, umreißt die Künstlerin den Abschluss des kreativen Vorgangs.

„Wir wollen Schwellenängste abbauen und Kunst einem breiten Publikum zugänglich machen“, erläutert Thomas Slappa von der GeTour die Intentionen der mittlerweile etablierten Ausstellungsreihe. In der werden auch in diesem Jahr wieder ganz unterschiedliche Genres regionaler Künstler zu sehen sein. Slappa: „Das reicht von Malerei über Aquarelle, Holzarbeiten bis hin zur Fotografie.“

Die Ausstellung von Marina Zimmermann ist ab sofort zu den üblichen Öffnungszeiten bis zum 3. März im Foyer des Martin-Schmidt-Konzertsaals zu sehen.