Susanne Mischkes „Röslein“ sticht

In der Pause ist für den 13-jährigen Ruben klar: „Ich würde nie in eine WG ziehen.“ Zusammen mit seinen Klassenkameraden verfolgt Ruben aus der 7D der Integrierten Gesamtschule die Lesung von Susanne Mischke von der letzten Reihe der Schulbibliothek aus .

Ganz vorne dagegen deren weibliche Fans: Amelie, Lea und Doreen kennen die Story von „Röslein stach“ schon und halten ihre Exemplare zum Signieren bereit.

Ermöglicht hat den Auftritt der deutschen „Queen of Crime“ der Springer Charity-Club der Lions-Deister-Fontana. „Mit denen haben wir eine sehr gedeihliche Zusammenarbeit begonnen“, sagt Andreas Schwarze. Der 40-Jährige ist Fachbereichsleiter Deutsch an der IGS.

Vor allem im Bereich des Lesementorings unterstützten die Damen um die amtierende Präsidentin Rosa Huppert die Schule. „Das ausdrucksvolle und flüssige Lesen direkt im Unterricht zu üben, ist nicht einfach“, erklärt Schwarze. Deshalb sei die 1:1 Lesehilfe durch ehrenamtliche Lesementoren eine große Hilfe. „Wir werden die Unterstützung in jedem Fall fortsetzen und ausbauen“, so Huppert.

„Krimis liegen bei Jugendlichen nach wie vor im Trend“, so auch die Bibliotheksbetreuerin Monika Nolte. „In diesem Alter sind das meist die „Drei Fragezeichen“, aber so ab 13, 14 Jahren sind auch die Jugendthriller von Susanne Mischke durchaus bekannt.“

„Die muss man so schreiben, dass sie auch für Jungs interessant sind“, sagt die Autorin. Und nein, besonders blutarm oder gar Gewalt vermeidend seien ihre Jugendthriller keineswegs. „Die jungen Leser wollen nämlich ernst genommen werden, da können Sie nicht mit Weichgespültem kommen“, stellt sie klar.

Wie in ihren Erwachsenenromanen, so weiß Mischke auch in „Röslein stach“ vor allem über Atmosphärisches Stimmung und Spannung zu erzeugen. Was also hat es mit dem WG-Zimmer im alten Lindener Wohnhaus auf sich, das der schöne Robert der neuen WG-Bewohnerin Antonia zeigt? Die kommt frisch vom Lande und erlebt ihren ersten Tag in der Großstadt-WG. „Ein Zimmer, in dem mal ein Mädchen umgebracht wurde“, erzählt ihr Robert. „Ein Zimmer mit Aussicht auf den Tod“, stellt auch Antonia beim Blick aus dem Fenster und auf den gegenüber liegenden Lindener Bergfriedhof fest. Langsam aber unerbittlich steigert sich die Spannung. In der Pause umringen die Mädchen die Autorin. Ruben aber bleibt dabei. „WG, bestimmt nicht.“