„Ich setze mir selbst hohe Ziele“

Einen Pinsel hatte Felix Stelter schon in der Hand, als er noch im Sandkasten spielte. Heute besucht der Bennigser die Meisterschule in Hildesheim und ist Mitglied im Maler-Nationalteam Deutschland – mit gerade einmal 20 Jahren.

„Ich hatte diesen Berufswunsch schon als kleines Kind“, erzählt Stelter, dessen Vater Torsten ebenfalls einen Malerbetrieb hat. Nur kurzzeitig habe er das Gefühl gehabt, vielleicht doch Polizist oder Pilot werden zu wollen, sagt Stelter mit einem Schmunzeln.

Aus seinen Sandkastenübungen mit Pinsel und Wasser ist ein echtes Talent erwachsen. Im September fliegt der junge Bennigser mit dem Nationalteam „Malen“ zu den Euro-Skills nach Budapest, einem Leistungswettbewerb des Handwerks auf europäischer Ebene. Dort wird er seine Mannschaft unterstützen.

Der Auswahlwettbewerb für diese Meisterschaft innerhalb des Maler-Nationalteams fand jüngst in Hamburg statt. In elf Stunden musste eine Profiltür lackiert, eine Wandfläche mit einer Designarbeit gestaltet und eine Tapete mit Muster und Rapport aufgebracht werden. Der vorgegebene Hintergrundfarbton der Designarbeit musste zudem eigenhändig gemischt werden. Dieser Wettbewerb wurde vom Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz veranstaltet. Stelter erkämpfte sich dort den zweiten Platz.

Der junge Bennigser war in dieses Team aufgenommen worden, nachdem er im November in Köln am Bundesleistungswettbewerb der Maler und Lackierer mit Erfolg teilgenommen und sich dort ebenfalls einen zweiten Platz erkämpft hatte. Qualifiziert hatte er sich dafür, weil er zunächst Kammersieger und dann Niedersachsens Bester gewesen ist.

„Es ist die Kreativität, die mich an meinem Beruf besonders fasziniert“, sagt Stelter. Ab Oktober, wenn alle Prüfungen bestanden sind, darf sich der junge Mann Meister nennen – und das mit 20 Jahren. Dafür sei die Arbeitsbelastung derzeit aber auch extrem hoch, räumt er ein. Denn die Zeit, die er für das Nationalteam investiert, muss er für seine Ausbildung natürlich nachholen.

Aber Felix Stelter ist ehrgeizig: „Ich setze mir immer selbst hohe Ziele“, erklärt er. Und sei nur zufrieden, wenn er sich selbst sagen kann: „Ich habe alles gegeben.“ Ein wenig Zeit für seine Hobbys bleibt ihm aber dennoch. Dazu gehören Fahren mit seinem Motorrad und der regelmäßige Besuch in einem Fitnessstudio. Diesen Sport trotz allen beruflichen Einsatzes zu betreiben, sei ihm wichtig.

Nur sein ehrenamtliches Engagement in der Bennigser Ortsfeuerwehr muss er derzeit einschränken. Einen Atemschutzgeräteträger-Lehrgang hat er in diesem Jahr aber dennoch absolviert.