Beste Perspektivenfürs Forum Glas

Bad Münder. Ob glasarchäologische Forschungen, Glaskunst oder attraktive Exkursionen, die Aktivitäten des Münderaner Forum Glas sind breit gefächert – und äußerst erfolgreich. Der alte und bei der Jahresversammlung im Hotel Kastanienhof wiedergewählte Vorstand mit Hermann Wessling und der ehemaligen Hamelner Museumsleiterin Dr. Gesa Snell an der Spitze erntete von den elf erschienen des insgesamt 87 Mitglieder starken Vereins höchstes Lob in allen Bereichen.

Dabei hatte die Mitglieder mit dem unerwarteten Tod des Leiters der glasarchäologischen Grabung in Klein Süntel, Dr. Peter Steppuhn, ein schwerer Schlag getroffen. Sichtlich bewegt würdigte Wessling die herausragenden Leistungen und Verdienste Steppuhns für die Ausgrabung der Klein Sünteler Glashütte. Bei einer Klausurtagung am 5. Mai soll nun über die nach einem Ideenwettbewerb angedachte Machbarkeitsstudie zur kulturhistorischen und touristischen Weiterentwicklung des Grabungsprojektes beraten werden. Wessling: „Wir wollen eine realitätsfähige Handlungsstrategie entwickeln.“

Ausgangspunkt der Beratungen werden die bereits von vier Fachagenturen vorgelegten Konzepte zur weiteren Nutzung der Anlage sein. „Wir müssen dabei herausfinden, was zusammen mit der Stadt, dem Landkreis, den Förderern und der Bevölkerung machbar ist, und ein Konzept für die weitere Diskussion entwerfen“, so Wessling.

Der Historiker Klaus Vohn-Fortagne wird derweil den Fachbereich „Glasgeschichte“ übernehmen, Karl-Heinz Dittrich wird sich künftig dem Sektor „Vereinslogistik“ widmen. Der ausscheidende Kassenwart hatte sich bereits bei der Sicherung und Vorbereitung des Grabungsgeländes auf den Winter sehr engagiert. „Gerade die Herbststürme haben uns an dieser sehr exponierten Stelle große Probleme bereitet“, teilte Dittrich mit. Ein dauerhafter Schutz der Grabungsstelle sei daher dringend vonnöten.

Nachfolger von Dittrich als Schatzmeister wurde der 63-jährige Detlef Bischoff. „Ich bin ein Zahlenmensch“, sagte sich der Münderaner, der 45 Jahre lang beim BHW für die Bereiche Rechnungswesen, Controlling und Bilanzierung verantwortlich war.

„Wir brauchen jetzt Zeit für eine Neuorientierung, um seriös weitermachen zu können“, fasste Wessling den augenblicklichen Stand der Arbeit zusammen. An Fördermitteln mangelt es dem Forum Glas dabei nicht, doch hat der Tod Steppuhns ein Überdenken der Perspektiven erzwungen. „Ob es tatsächlich eine Machbarkeitsstudie geben wird, das wird erst auf der Klausur entscheiden“, so Wessling.