Ohne Förderer fehlte es an Geld

Er wächst und wächst, der Förderverein der Ortsfeuerwehr Bad Münder. „Momentan um 30 bis 40 Mitglieder jedes Jahr“, sagt Robert Ascher. Er ist nicht nur der Vorsitzende, sondern auch Gründungsmitglied.

Mit sechs weiteren Feuerwehrfreunden hat er den gemeinnützigen Förderverein vor fünf Jahren– die Satzungsunterzeichnung datiert vom 28. Oktober– ins Leben gerufen.

Dahinter stand der Wunsch, den Kameraden schnell und unbürokratisch, ohne den umständlichen Weg über die Stadt, helfen zu können, wie der 79-Jährige erklärt. Gestartet mit einem Dutzend Mitglieder zählt der Verein heute stolze 326 Anhänger. „Der Anfang war etwas holprig“, erinnert sich der Ehrenstadtbrandmeister an Schwierigkeiten die Gemeinnützigkeit zugesprochen zu bekommen. Das Problem: Der Musikzug der Feuerwehr gilt nicht als förderungswürdig, weil er Einnahmen generiert.

Die Beiträge und Spenden der Mitglieder müssen daher strikt getrennt betrachtet werden. Der Verein finanziert seine Anschaffungen übrigens ausschließlich über diese beiden Posten. „Wir sammeln kein Geld bei den Bürgern“, bekräftigt der ehemalige Aktive, der vor 63 Jahren in die Feuerwehr eingetreten ist. „Wer uns unterstützen möchte, lässt uns freiwillig Spenden zukommen.“

Damit greift der Förderverein den Feuerwehrleuten da unter die Arme, wo die gesetzlich notwendige Unterstützung endet. Ein Beispiel: Eine Wärmebildkamera für den Erstangriff und Werkzeugsätze für die Türöffnung muss die Stadt laut Gesetz nicht anschaffen.

Ascher zufolge erleichtern sie den Brandschützern aber erheblich die Arbeit. Beides haben ihnen die Förderer gesponsert. Ebenso die technische Ausrüstung des 2014 neu beschafften Einsatzleitwagens. Neben den Aktiven erhalten auch die Altersabteilung sowie die Jugend- und Kindergruppe Unterstützung.

Letztere bekam beispielsweise kindgerechte Übungsmaterialen wie Verteiler, Schläuche und Strahlrohre. Bis heute hat der Verein für insgesamt zwischen 24000 und 25000 Euro Dinge angeschafft, für die kein Geld im Feuerwehretat ist.

Den Musikzug bedenkt der Förderverein mit Spenden, die Mitglieder über den 12-Euro-Jahresbeitrag hinaus zahlen. Zum Beispiel für die Reparatur von Instrumenten oder neue Hosen. Neuestes Projekt ist eine Kooperation mit der Jugendmusikschule Bad Münder. „Wir suchen ganz dringend Nachwuchs für den Musikzug“, betont Ascher.

Daher bezuschusst der Förderverein den instrumentalen Unterricht für Kinder, die sich bereit erklären, auch in einem Vororchester des Musikzuges zu spielen. Sechs Nachwuchsmusiker machen bereits mit. Wer ebenfalls Interesse hat, kann sich beim Musikzugführer Wilfried Hartje unter 0177/5987688 melden.

Ohne den Förderverein wäre die Feuerwehr zwar noch dieselbe, ihr würde aber, so der Vorsitzende, „Geld an allen Ecken fehlen“.

Das langfristige Ziel? „Wir würden gerne jeden Hausbesitzer in Bad Münder im Förderverein begrüßen können“, sagt Ascher und zeigt auf einen vor ihm liegenden Flyer. Den verteilen er und seine Mitstreiter – mittlerweile schon in der dritten Auflage – in Briefkästen, um weitere Unterstützer zu gewinnen.