Klangbeispiele machen Appetit auf mehr

Im Foyer des Martin-Schmidt-Konzertsaales herrschte munteres Treiben, als Dirigent Volker Schmidt-Gertenbach die Abonnenten der Meisterkonzerte traditionell in die Saison einführte.

Mit anschaulichen Beispielen und Vorschauen auf das aktuelle Programm weckte er bei den Musikfreunden die Lust auf die fünf Konzerte der 35. Saison der Meisterkonzertreihe.

Seit zwei Jahrzehnten ist Schmidt-Gertenbach, ehemaliger Chefdirigent des Göttinger Sinfonieorchesters, gemeinsam mit Ingeborg Gehringer für die Gestaltung des Programms zuständig. Er ist bestens vernetzt in der Welt der Musik und hat Kontakte zu vielen europäischen Orchestern. So konnte er den Besuchern der Einführungsveranstaltung auch allerlei Hintergrundinformationen zu den Werken, die in diesem Jahr auf dem Programm stehen, geben.

Eine besondere Rarität wartet auf die Freunde der Meisterkonzertreihe in diesem Jahr bereits am kommenden Donnerstag, 1. Februar, wenn die Lemberger Virtuosen unter Leitung von Mário Košik zu Gast in Bad Münder sind. Mit ihnen kommt die junge Polin Marianna Bednarska mit ihrem Marimbaphon und der aus Amerika stammende Tubist James Jenkins für das Konzert nach Bad Münder. Beide Instrumente werden eher selten solistisch präsentiert. Neben Werken von Ney Rosauro und Jahn Koetsier wird dabei auch Franz Schuberts „Der Tod und das Mädchen“ in einer Fassung für Streichorchester aufgeführt. Wie Schmidt-Gertenbach verriet, wurde die Komposition angeregt durch das gleichnamige, eher unbekannte Gedicht von Matthias Claudius. Um den Abonnenten den Inhalt näherzubringen, rezitierte der Dirigent das kurze Gedicht kurzerhand.

Spontan selbst aktiv wurde Schmidt-Gertenbach zudem für das nächste Highlight der Konzertreihe: Am 4. März spielt die Schlesische Philharmonie unter Piotr Gajewski Werke von Franz Schubert, Alexander Glasunow und Ludwig van Beethoven. Besonders auf den Beginn der Sinfonie Nummer 1 C-Dur op. 21 machte Schmidt-Gertenbach die Besucher aufmerksam und ging dafür spontan an den Flügel, um die ungewöhnlichen Harmonien, die Beethoven wählte, bewusst zu machen.

Ende April steht ein Klavierabend mit dem jungen Koreaner Chi Ho Han auf dem Programm. Der 1992 in Seoul geborene Musiker hat bereits zahlreiche internationale Preise gewonnen. Zur Aufführung kommen drei Sonaten von Ludwig van Beethoven.

Im September folgt das Martin-Schmidt-Gedächtniskonzert zum 25. Jubiläum des Martin-Schmidt-Konzertsaales mit der Philharmonie Brünn unter Mário Košik. Als Solistin ist wieder einmal die Violinistin Jeanne Christée in Bad Münder zu Gast. Außerdem wird der tschechische Oboist Vilém Veverka in einem Konzert von Johann Sebastian Bach sowie in einer Komposition von Franz Krommer zu hören sein. Den Abschluss des Konzertjahres 2018 bildet am 22. November das Konzert des philharmonischen Kammerorchesters Wernigerode mit Werken von Wolfgang Amadeus Mozart und Joseph Haydn. Solist ist bei diesem Konzert der in Riga geborene Pianist Georg Kjurdian.