Bitte mal recht freundlich piepsen!

Digitale Technik in der Schule? Das geht auch mal so: Die Grundschule Eldagsen verfügt jetzt über einen Nistkasten, den die Kinder per Kamera überwachen und beobachten können.

In die Schule gebracht haben das ungewöhnliche Teil die Fachleute des Naturschutzbundes Springe, Rita Nickel und Rudi Krause. Die im Dach des Nistkastens eingebaute Mini-Kamera erlaubt einen Blick in die Kinderstube der Vogelbrut.

Entgegengenommen hat den neuen Kamera-Kasten Schulleiterin Martina Rücker. Sie, Nickel und Krause hoffen nun, dass die Kinder auf diesem Wege für den Schutz der heimischen Vogelwelt motiviert werden. Der Blick auf den Nachwuchs funktioniert per Kabel, mit dem man das Bildsignal der Kamera rein ins Schulgebäude leiten kann. Dort können die Kinder dann Vögel beobachten, ohne diese zu stören.

Wer oder was in der Nisthilfe brütet, sorge mitunter für eine Überraschung, sagt Krause, einer der Urväter des Springer Nabu.

Rücker betont, der Nistkasten sei eine Bereicherung für die Erst- bis Viertklässler, da sie einen direkten Zugang zur brütenden Vogelwelt bekämen. Die Minikamera selbst ist infrarotunterstützt und sorgt selbst im Dunkeln für optimale Bilder.

Der Nistkasten ist so konzipiert, dass auch Waschbären keine Chance haben, durch das Einflugloch ins Innere greifen zu können, um Eier oder Jungbrut zu räubern. Zweimal hat der Naturschutzbund bereits schon diese teuren Nistkästen an Schulen in den Springer Ortsteilen übergeben – beide Mal wurden sie Opfer von Diebstählen. Das könne wohl an der Eldagser Grundschule kaum passieren: Der kleine, baumbestandene Innenhof sei zum Aufhängen dafür bestens geeignet, erklärten Nickel und Krause zum Abschluss ihres Besuchs.