Bei Kindern das Interesse wecken

An diesem Montagnachmittag ist in der Stadtbibliothek an der Wallstraße in Bad Münder eine Menge los. Kinder sind mit ihren Eltern unterwegs und schauen in den für sie erreichbaren Regalen nach bunten Büchern. Gleich wird es losgehen mit dem Bilderbuchkino.

Darauf hat sich Beate Pohl-Kynast, Leiterin des Waldkindergartens Bad Münder, vorbereitet. Sie hat das Bilderbuch „Drachenschnodder“ von Esther Miskotte ausgewählt und die Bilderbuchseiten abfotografiert, um sie über einen Diaprojektor den Kindern zu zeigen.

Nun ist es soweit, der kleine Raum, in dem man Kinderbücher findet, ist abgedunkelt, die Kinder sitzen auf Sitzkissen mit dem Blick auf die Wand, auf der gleich die Bilder der Drachengeschichte zu sehen sein werden. Beate Pohl-Kynast holt den kuscheligen Bücherwurm hervor, den ein Kind auf den Schoß nehmen darf, während sie von dem Drachen erzählt, der fürchterlich erkältet ist.

Mit einem Mal ist die schöne Ruhe für Kaninchen, Bär und die anderen Tiere im Wald vorbei. Es hat einen lauten Knall gegeben und auf dem Hügel ist ein kranker Drache notgelandet. Sein Niesen lässt die Bäume im Wald erzittern. Trotz der furchterregenden Größe des Untieres ist das Kaninchen hilfsbereit und kommt zu dem Schluss, dass gesunde Ernährung mit Obst und Gemüse die richtige Maßnahme gegen Drachenschnupfen ist ...

Im Anschluss an das Bilderbuchkino wird noch gebastelt – natürlich passend zum Thema. Aus einer grünen Papprolle, roten Kügelchen für Augen und Nasenlöcher des Ungeheuers entsteht das Fabeltier. Und wenn die Kinder durch die grüne Papprolle pusten sieht es aus, als speie der Drache Feuer.

Von September bis Mai stehen solche Bilderbuchkino-Veranstaltungen einmal im Monat in der Stadtbibliothek auf dem Programm. Beate Pohl-Kynast hält viel vom Lesen und – aus beruflichen Gründen – gut gemachten Bilderbüchern. Schon allein das ist ein Grund für sie, Mitglied im Freundeskreis der Stadtbücherei zu sein. Derzeit besteht dieser Verein leider nur aus zwei Personen, nämlich aus der Leiterin des Waldkindergartens und der Bibliothekarin der Stadtbücherei, Sigrid Seidel. Mehr bürgerliches Interesse sei allerdings wünschenswert, darin sind sich die beiden Freundeskreis-Mitglieder total einig.

Allerdings erinnern sich Pohl-Kynast und Seidel noch an andere Zeiten, als mehr als zehn mündersche Bürger zum Freundeskreis gehörten – und als unter anderem Krimi-Lesungen in der Stadtbücherei stattfanden.

Wenn sich mehr Leute im Freundeskreis engagieren würden, könnten sicher auch neue Ideen entwickelt werden, wie man das Interesse an der Stadtbücherei mit interessanten Veranstaltungen unter den Bürgern in Bad Münder fördern kann. Kontakt gibt es über die Bücherei.