„Wie zwei Klorollen“

Schon lange vorm Einlass der Eltern, Verwandten und Freunde herrscht hinter dem großen Samtvorhang im BIKonelli-Übungsraum an der Süntelstraße große Aufregung. Helfende Hände korrigieren bei den kleinen Artisten noch einmal den Sitz der Kostüme, flechten schnell einen Zopf oder schminken nach.

17 Kinder im Alter zwischen fünf und elf Jahren haben diesmal an der Ferienpass-Aktion des Kinder- und Jugendzirkus BIKonelli teilgenommen. „Diese Aktion machen wir jeweils in den Oster-, Sommer- und Herbstferien“, erklärt Betreuerin Luisa Schulz. Die 17-Jährige hatte damals selbst am Programm, das es seit zehn Jahren gibt, teilgenommen und war bei BIKonelli geblieben. „Mit Ausnahme des 3. Oktobers haben wir an jedem Tag von 8 bis 13 Uhr geübt.“

Der 14-jährige Florian balanciert eine kleine gelbe Keule auf der Kinnspitze und erntet die Bewunderung von Maximilian (7) und Markus (11), die sich auf den großen Laufkugeln versuchen. „Das ist nicht leicht, da braucht man schon Talent“, erklärt Maximilian selbstbewusst. Der sechsjährige Lasse schwingt das Diabolo schon wie ein Großer, ringt aber bei der Erklärung des Vorgangs noch um Worte. „Das ist so, wie zwei Klorollen, die man mit einem Seil bewegt“.“

Dann ist es endlich soweit. Manege frei. Das Publikum zückt die Smartphones, um den Auftritt des Nachwuchses festzuhalten. „Meine Tochter liebt Zirkus und hat früher immer in Hameln beim Ferien-Kinderzirkus teilgenommen, aber den gibt es nicht mehr“, berichtet eine Mutter. „Umso besser, dass wir BIKonelli entdeckt haben.“ Ob Seilakrobatik, Jonglage oder Übungen auf den Laufkugeln, die Jungartisten geben ihr Bestes. „Wenn man bedenkt, dass die das nach wenigen Stunden können, dann ziehe ich den Hut“, lobt ein Vater.