Dieses Mal raucht nur der Grill

Flammen lodern, der Rauch steigt auf, wieder bei der Wohngemeinschaft der Lebenshilfe in der Kantstraße. Doch diesmal ist das Feuer unter Kontrolle. Mit einer Flasche Wasser sorgte Axel Raupach für Gegenmaßnahmen und hielt die Glut des Grills unter Kontrolle.

Nach dem Feuer im Januar kann die Wohngruppe jetzt wieder zurück – und das musste gefeiert werden.

Nicht alles lief an diesem Tag nach Plan: Der Fahrstuhl streikte. Nichts ging mehr, alles wurde durchgecheckt. Geraume Zeit später dann die erlösende Nachricht: er fährt wieder. Ein Endschalter muss neu justiert werden.

Auf dem Grill brutzeln derweil Steaks und Bratwürste, Salate stehen in Schüsseln aneinandergereiht auf dem Tisch. Die Gäste, Offizielle und Bewohner greifen beherzt zu und setzen sich im aufgestellten Zelt an die Tische. Smaltalk ist angesagt und man lässt die letzten Monate Revue passieren. Was war geschehen? Am 13. Januar brach in einem Raum durch einen technischen Defekt ein Feuer aus, die behinderten aber dennoch selbstständigen Bewohner waren auf einen Schlag wohnungslos. Doch die Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung war groß. André Peuker vom DRK öffnete sofort die Kleiderkammer, damit die vier Bewohner, die ohne alles dastanden, sich neu einkleiden konnten.

Bei einer Blutspendeaktion in der gegenüberliegenden Berufsbildenden Schule (BBS) führten die Schüler umgehend eine Spendensammlung durch. Und auch das Unterbringungsproblem konnte schnell gelöst werden. Ein Hausbesitzer aus Altenhagen I stellte für die Dauer der Sanierung seine Ferienwohnung zur Verfügung – und die Wohnung in der Kantstraße wurde zur Baustelle.

Eine Spezialfirma für Brandsanierung begann sofort nach Freigabe durch Polizei und Versicherung mit den Sanierungsarbeiten. Am 1. Juli konnten die Bewohner dann wieder in ihre alten Räume zurück. Doch erst einmal sollte die inklusive Wohngruppe mit ihrer Gruppenleiterin Annette Seyfi zur Ruhe kommen. Aufgrund der Vorkommnisse habe man den Brandschutz verstärkt, so Burkhard Luthmann, Geschäftsführer der Lebenshilfe. Jetzt gelte es aber nicht, nur zurückzuschauen. Regine Melzer-Krieger, Vorsitzende der Lebenshilfe und Geschäftsführer Luthmann nutzten die Feier, um über die anstehenden Aufgaben zu sprechen. So plane die Lebenshilfe schon wieder eine neuen Außenwohngruppe, diesmal mit acht inklusiven Bewohnern. Doch um dafür die nötigen Zuschüsse zu erhalten, müssen diverse Vorgaben, etwa die Entfernung von der Lebenshilfe, entgehalten werden.

Gleichzeitig hat die Lebenshilfe mit den Planungen für das kommende Jahr begonnen. Für den 20. Januar ist wieder eine Theateraufführung in der Aula des Otto-Hahn-Gymnasiums geplant. Gezeigt wird „Projekt 66“ eine Zusammensetzung aus 50 Jahren OHG, zehn Jahren Janusz-Korczak-Schule und sechs Jahren gemeinsamer Theateraufführungen. Erstmals sind auch OHG-Schüler mit Migrationshintergrund dabei. Auch eine Karnevalsveranstaltung steht wieder fest auf dem Plan.