Bibelgespräche und Gemeinchaft

Bei der Fahrt von der Bundesstraße 217 durch Völksen Richtung Eldagsen fährt man durch die Steinhauerstraße. Dass vor der Nummer 54 der Steinhauerstraße ein Schaukasten steht, der auf einen Gruppenraum hindeutet, fällt dabei nur Wenigen auf.

Doch hier passiert etwas: Im Keller des Hauses Nummer 54 treffen sich regelmäßig junge Leute, die zum niedersächsischen Jugendverband „Entschieden für Christus“, kurz „EC“, gehören. Svenja Gennat koordiniert die Treffen gemeinsam mit Mathis Griethe und Leonhard Stade und lädt interessierte Neugierige ein. Der Eingang zum Raum des EC in Völksen ist zu erreichen, indem man über den Hof an dem Haus vorbei geht und dann einige Stufen Richtung Kellertür. Gleich hinter der Tür wird es gemütlich. Eine kleine Küche und ein Raum mit Tischen, Stühlen und Bücherregalen, in dem – geschätzt – 20 Personen Platz nehmen können.

Der EC ist eine internationale, überkonfessionell-christliche Jugendbewegung evangelikaler Prägung, durch den amerikanischen Gemeindepfarrer Francis E. Clark 1881 ins Leben gerufen, die in über 60 Ländern arbeitet. Ihre Aufgabe sieht sie in der Weiterverbreitung der christlichen Botschaft im evangelikalen Verständnis. Dies geschieht weitgehend durch die ehrenamtliche Tätigkeit interessierter Jugendlicher und junger Erwachsener, die sich meist wöchentlich in Kleingruppen treffen. Unterstützt werden diese Jugendlichen durch die hauptamtlichen Referenten.

In Deutschland ist der EC mit 35 anderen bundesweiten Verbänden Mitglied im Bundesverband Kulturarbeit in der evangelischen Jugend und erreicht mit etwa 3000 Jugendgruppen über 50000 junge Menschen.

Heute ist Matthias Brust, der Prediger der Springer Landeskirchlichen Gemeinschaft, bei den Jugendlichen in Völksen zu Besuch. Ziel ist es, über die Gebote zu reden und Neues zu erfahren. An diesem Abend nur im kleinen Kreis von drei Mitgliedern der Gruppe. Acht gehören insgesamt dazu. „Wenn wir uns treffen, dann erzählen wir uns, wie die Woche gelaufen ist, essen gemeinsam und singen einige Lieder. Entweder hat jemand von uns ein Thema vorbereitet oder wir haben einen Gastreferenten, wie heute Abend“, erklärt Svenja Gennat. Außerdem gebe es noch ein Bibelgespräch und Spiele.

Heute soll es, zum Anfang einer Reihe über die zehn Gebote, um die Sehnsucht Gottes nach seinem Volk gehen. Auf die Frage, was ihnen denn wichtig sei am christlichen Glauben, sagt Mathis Griethe, dass er sich an Gott wenden und ihn um Hilfe bitten könne. Aber genauso wichtig sei es ihm, sich zu bedanken, wenn ihm Hilfe widerfahren sei. Ihr helfe der christliche Glaube, auch mit schwierigen Menschen klar zukommen, sagt Svenja Gennat, „weil ich weiß, dass wir alle Fehler haben und Gottes Vergebung brauchen.“ Die christliche Orientierung führt bei den drei Jugendlichen auch zu gezielten beruflichen Überlegungen. Svenja Gennat wollte immer was mit Menschen machen, aber auch mit Tieren. Ihr Berufsziel ist es, als Ergotherapeutin mit Unterstützung von Tieren zu arbeiten. Griethe ist sich noch nicht ganz sicher, ob er in die Mission geht oder später als Jugendreferent arbeiten möchte. Leonhard Stade macht derzeit ein Freiwilliges Soziales Jahr bei der Lebenshilfe Springe. „Ich könnte mir auch vorstellen, in solch einem Bereich weiterzuarbeiten.“