Spannend, witzig, erotisch

„Männer machen Probleme, Frauen lösen sie“: So beschreibt Stephan Steinbauer den Inhalt seiner beiden Romane, die beide in diesem Jahr erschienen sind. Nach „Dornröschen wird erweckt“ ließ der Jurist im Ruhestand nur wenige Monate später den „Exentanz“ folgen – als Fortsetzung des Erstlings.

Mit der Schriftstellerei lässt sich nur schwer Geld verdienen: Diese Erfahrung aus seiner Jugend habe ihn dazu bewogen, mit der Juristerei einen Brotberuf zu erlernen, erzählt der 70-Jährige. Der Alvesröder mit Wiener Wurzeln studierte Jura in der Donau-Metropole, ging nach seiner Promotion nach Frankfurt am Main zu einem großen Unternehmen, lernte seine spätere Frau Barbara kennen. Anfang der 70er Jahre kam das Paar erst nach Hannover und übernahm dann 1974 einen Resthof in Alvesrode, den sie im Laufe der Zeit liebevoll restaurierten. Hier leben auch mehrere Pferde, denn die Pferdezucht und -haltung ist die Leidenschaft von Barbara Steinbauer.

„Meine Frau ist literarisch genauso kreativ wie ich“, sagt Stephan Steinbauer. Sie gründete nicht nur in Alvesrode die Kabarettgruppe Sauparkrüpel, sondern das Ehepaar machte hobbymäßig gemeinsam zwölf Jahre lang für „Radio Aktiv“ Rundfunk und hatte mit „Streifzüge ins Weserbergland“ sogar eine eigene Sendung. Bei der Vorbereitung seiner beiden Romane habe seine Frau ihn sehr unterstützt. Eigentlich seien die Bücher deshalb auch ein Gemeinschaftsprojekt, sagt Steinbauer, dessen literarisches Vorbild Thomas Mann ist. Teils witzig und anekdotenreich, teils erotisch, und insgesamt reich an Handlungen und mit einer guten Prise österreichischem Pragmatismus gewürzt – das sagt Stephan Steinbauer über seine beiden Romane.

Die Geschichten mit mehreren Handlungssträngen trügen durchaus autobiografische Züge, auch die handelnden Personen könnten sich womöglich wiedererkennen, sagt der geborene Wiener mit einem Schmunzeln. „In dem Roman finden sich Geschichten, die wirklich so passiert sind“, erzählt Steinbauer. Die Namen seiner Protagonisten hat aber verändert und auch seiner Fantasie keine Grenzen gesetzt. Entstanden ist ein Liebesroman: romantisch, erotisch, prickelnd frisch. Es geht um eine millionenschwere junge Frau, Mitgiftjäger und enttäuschte Liebe. Es geht um Freundschaft, aus der später Liebe wird. Und weil die Geschichte am Ende noch nicht zu Ende ist, schrieb Steinbauer mit „Exentanz“ gleich einen Folgeroman. Das „Wort „Exen“– die Menschen aus der Vergangenheit – sei übrigens eine Eigenkreation, berichtet der Alvesröder.

„Als ich in den Ruhestand ging, hatte meine Frau Angst, dass ich mich langweile“, erinnert sich Steinbauer mit einem Schmunzeln. Doch die war unbegründet. Steinbauer beschäftigte sich intensiv mit Genealogie. „400 Jahre Familiengeschichte habe ich zurückverfolgen können“.

Die Beschäftigung mit den Vorfahren war der Auslöser, um eine ausführliche Familienbiografie zu schreiben – samt historischer Hintergründe und sozialer Beziehungen.

Steinbauer begann dann, über sein eigenes Leben zu schreiben. „Viele Geschichten und Personen kamen mir wieder in den Sinn“, so der Alvesröder. Und das wiederum war der Auslöser zu seinem ersten Roman „Dornröschen wird erweckt“.

Nach der Fortsetzung „Exentanz“ sei diese Liebesgeschichte nun aber endgültig abgeschlossen, erklärt Steinbauer, der sich bereits einem anderen Projekt widmet – einer historischen Romanbiografie zur Zeit als sein Urgroßvater lebte, zwischen 1850 und 1920 also. Steinbauer ist tief eingestiegen in die Recherche. An seiner eigenen Biografie gespickt mit vielen Anekdoten weiterzuschreiben – dieses Vorhaben muss derzeit noch etwas warten.

Die beiden Romane sind erschienen im AAVAA Verlag, als Taschenbuch, im Großdruck, eBook und Sonderdruck.