Neue Horizonte

Sie malt Menschen, und Tiere, Stadtansichten und Stillleben – die Künstlerin Anna Hammer ist vielfältig in ihren Techniken und ihren Motiven. Gerade bereitet die Springerin eine Ausstellung bei Artelib im Petersschen Haus vor: Am Sonntag, 10. September, ist die Vernissage.

Ihre sommerlichen Aquarelle präsentiert Hammer dann dort bis zum 30. September. Zu ihren besonderen Fähigkeiten zählt das Porträtmalen: das zeigen auch einige jener Aquarelle, die im Petersschen Haus ausgestellt werden. Verschmitzt blickt ein Mädchen in Sommerkleidung zur Seite, ein Junge lässt sich eine erfrischende Melone schmecken. Anna Hammer lässt Menschen lebendig werden – auf ihrer Leinwand oder Papier, in Öl oder eben als Aquarell. „Das ist sehr spannend und reizt mich sehr“, sagt Hammer.

Sie malt, was sie vor sich sieht – oder auch von Fotos ab. Beide Möglichkeiten haben ihre eigenen Herausforderungen, erklärt die junge Künstlerin. Sitzt ihr ein Mensch Modell, so kann sie ihn erleben, mit ihm sprechen, ihn kennenlernen. Zwei bis sechs Stunden dauern solche intensiven Zusammenkünfte. Da braucht das Modell manchmal Geduld. „Bekomme ich Fotos, so sehe ich zwar die Bilder, kenne aber den Menschen nicht“, sagt Hammer. Deshalb lässt sie sich auch stets verschiedene Fotos geben, um den individuellen Ausdruck zu studieren. Eine ganz besondere Inspirationsquelle für Porträts stellt ihr siebenjähriger Sohn Mark dar. In verschiedensten Lebenssituationen hat Anna Hammer den Blondschopf festgehalten.

Das Markante eines Menschen schnell auf Papier zu bringen – auch diese Fertigkeit besitzt Hammer: „Drei bis fünf Minuten brauche ich für eine Karikatur, wenn ich warm bin“. Häufig ist sie auch auf Familienfesten unterwegs. „Wenn ich zeichne, bedeutet das für mich so eine Freude und ein Glücksgefühl“, erzählt sie.

Seit einiger Zeit beschäftigt sie sich intensiv mit der Ölmalerei. „Das sind ganz neue Horizonte, die sich damit auftun“, sagt sie. Die Bilder bekämen damit eine ganz besondere Tiefe und Intensität, so die Künstlerin.

Hammer, die in der Ukraine geboren wurde, besuchte dort eine Kunstschule, studierte in Deutschland dann Mediendesign. Inzwischen sei ihr die Kunst zur absolute Herzensangelegenheit geworden, sagt sie. „Seit drei Jahren entwickele ich mich künstlerisch rasant weiter“, erzählt die Springerin, die auch als Dozentin tätig ist und Kurse im Porträtzeichnen gibt. Zu ihren neuesten Projekten zählt auch ein geplanter Bildband über Hameln – mit wunderschönen Aquarellen.

Die Ausstellung im Petersschen Haus, Am Markt 1, ist vom 10. bis 30. September geöffnet.