KVV will nicht alleinefürs Holz blechen

Es war ein großartiges Beispiel für die Zusammenarbeit der Vereine – aber auch ein teurer Kraftakt: Der neue Maibaum, der seit dem 30. April auf dem Steinhof steht.

So teuer, dass der Kur- und Verkehrsverein (KVV) jetzt die Vereine, die sich auf dem Baum mit ihren Wappen präsentieren, für die Kosten von Aufbau, Instandhaltung und Pflege um Unterstützung bittet. Wir müssen den Baum jedes Jahr von einem Statiker abklopfen lassen“, erklärt Hans-Werner Beisner, stellvertretender Vorsitzender des KVV. Außerdem gucken die Helfer, die in diesem Jahr auch den Baum aufgestellt haben, ob der Stamm vielleicht einen neuen Anstrich braucht oder die Wappen beschädigt wurden. Der KVV hat nach eigenen Angaben für den neuen Maibaum rund 1000 Euro aufgewendet – inklusive Instandsetzung alter Wappen, Langholztransport aus dem Wald, Anstrich, Statikprüfung und Aufbau.

„Wir hätten gerne 30 Euro von jedem Verein dafür“, rechnet Hans-Werner Beisner nun vor. „Dann können wir den Baum auch für die nächsten zwei Jahre pflegen.“ Denn neben den Sicherheitskontrollen soll der Baum natürlich auch wieder farbenfroh strahlen – vor allem an der Krone. Dafür müssen aber regelmäßig die Bänder erneuert werden.

Ein Einsatz, der wie auch beim Aufstellen des Baums nicht ohne die Unterstützung der Feuerwehr zu leisten ist. Die war in diesem Jahr mit der Drehleiter angerückt und hatte zusammen mit dem Hubarm eines Traktors den Baum in die Verankerung gehoben und aufgerichtet (wir berichteten).

Ob der Baum in den Wintermonaten zum Schutz vor der Witterung abgebaut und eingelagert wird, steht laut Beisner indes noch zur Debatte. „Das ist ein Diskussionspunkt.“ Der Maibaum sei schließlich auch ein Wahrzeichen, Anziehungspunkt für Ortsfremde und beliebtes Fotomotiv, erläutert Beisner seine Sichtweise. Die Witterung würde er wohl überstehen: „Das ist gutes Holz, gutes Material, und wir haben die beste Farbe dafür benutzt.“ Ohnehin ist der Aufwand, den Baum wieder abzusenken, sehr groß, wie Ralf Behrendt von der Ortsfeuerwehr beim Vereinstreffen erläuterte.

Der Liederkranz hatte über Jahre die Pflege des Festbaums übernommen, im vergangenen Jahr aber abgegeben. Der Verein hat mit sinkenden Mitgliederzahlen und gleichzeitig steigendem Altersdurchschnitt zu kämpfen. „Der hält sicher erstmal“, ist sich Beisner, der sich federführend um den neuen Baum gekümmert hat, sicher. „Ich hoffe, dass er sogar die nächsten zehn Jahre hält. Dann stelle ich zu meinem 80. Geburtstag auch gerne wieder einen neuen Maibaum auf.“

Indes ist bei den über 40 Wappen noch nicht das Ende des Stamms erreicht: Es sollen in absehbarer Zeit noch weitere Wappen auf die Querstangen kommen. „Der Posaunenchor kommt als nächstes drauf“, berichtet Beisner stolz.