Musik ist ihre Passion

Die Musik bestimmt ihr Leben: Die Gestorferin Magdalene Döling spielt nicht nur seit ihrer Jugend Querflöte, sie organisiert auch seit Langem die Reihe „Sommermusik“ in der Gestorfer Kirche.

„Die Musik ist einfach der Nährboden, auf dem ich mich bewege“, erklärt die engagierte, 82-jährige Musikerin. Und hat ihr Leben geprägt: Schon mit fünf Jahren konnte sie Noten lesen, fing in der Grundschule mit dem Klavierspielen an. Mit 14 ging ihr großer Wunsch in Erfüllung – Querflöte spielen. Nach dem Abitur ging sie für ein Lehramtsstudium nach Detmold. Ihre Fächer: Deutsch und Musik. An der Hochschule lernte sie ihren inzwischen verstorbenen Mann Waldemar kennen, ebenfalls ein leidenschaftlicher Musiker, der später mit vielen berühmten Kollegen auftrat. Döling war Professor für Cembalo und Schlagzeug an der Hochschule Detmold.

Ihre vier Söhne und auch deren Kinder haben Talent und Passion der Eltern offenkundig geerbt. Friedemann, Florian und Tobias sind Berufsmusiker, der Radiologe Jan-Peter als Hobbymusiker aktiv.

Und auch einige der zwölf Enkel von Magdalene Döling sind schon jetzt vielversprechend musikalisch aktiv.

Zu Konzerten kommt die große Familie nicht nur zu runden Geburtstagen von Magdalene Döling zusammen. Immer wieder sind sie als Solisten oder im Ensemble auch in der Reihe der Sommermusiken zu erleben. So gestaltete Friedemann Döling, Solocellist am Nationaltheater Mannheim gerade ein Konzert mit Solowerken von Johann Sebastian Bach bis zu modernen Komponisten wie Hans Vogt. Und auch sein Bruder Florian (Kontrabass) hat schon im Gestorfer Gotteshaus gespielt. „Konzerte an diesem Ort und in dieser Reihe sind für mich immer etwas ganz Besonderes, haben fast den Charakter eines Requiems“, schreibt er im Vorwort zu seiner CD „conversation in blue“, einem Mitschnitt eines Konzerts im Harbergort mit dem Saxofonisten Mike Schweizer.

Die Sommermusiken hat Waldemar Döling vor mehr als 30 Jahren ins Leben gerufen, Magdalene Döling hat die Reihe nach seinem Tod weitergeführt. Auch viele gemeinsame kammermusikalische Auftritte gestaltete das Ehepaar.

Viele Jahrzehnte lang arbeitete Döling als Grundschullehrerin im Harbergort, in den die junge Familie vor rund einem halben Jahrhundert gezogen war. „Von der nahen Grundschule konnte ich immer schnell nach Hause flitzen, wenn eines der Kinder mal krank war,“ erinnert sich die Pädagogin an diese Zeit. Sie blieb dort bis zum Jahr 1998 Lehrerin. Neben dem Unterrichten, der Familie und der Musik fand sie noch die Zeit für ehrenamtliches Engagement. 13 Jahre lang war sie Mitglied der Landessynode und engagierte sich im Vorstand der Ges-torfer Kirchengemeinde.

Auch zwei Chöre – den Singkreis Gestorf und den Frauenchor Eldagsen – leitete Döling. Ihr Mann übernahm die Leitung des Männerchores. Da er oft unterwegs war, sei auch dort häufig eingesprungen. Auch Kinderchöre hat die engagierte Musikerin aufgebaut und geleitet.

Und heute? Magdalene Döling spielt nach wie vor leidenschaftlich Querflöte. Schon bald ist die Gestorferin bei einem Konzert in ihrem Heimatort zu hören: Im letzten Teil der Sommermusik.

Am Sonntag, 30. Juni, gestaltet Döling gemeinsam mit ihrer Schwiegertochter Anke Ohnmacht-Döling, Sylvia Glüer und Axel LaDeur die dritte und letzte Sommermusik in dieser Saison. Auf dem Programm stehen „Martin Luther, Vertonungen seiner Lieder sowie Solo- und Kammermusikwerke von Georg Philipp Telemann“.