„Nie stehenbleiben“

Musik erleben: Dieses Motto füllt der Springer Spielmanns- und Hörnerkorps mit Leben. Jung und alt, Könner und Neulinge spielen gemeinsam, sagt die Vorsitzende Christa Heinzel. Dabei wird die Nachwuchsarbeit in dem modernen Flöten-Orchester ganz groß geschrieben.

Um schon die Jüngsten für die Freude am Musizieren zu begeistern, bietet die gelernte Dirigentin für Laienorchester in der DRK-Kita Bison in zwei Gruppen eine musikalische Früherziehung an. „Spielerisch bekommen die Kinder zwischen vier und sechs Jahren den Zugang“, berichtet Heinzel.

In acht unterschiedlichen Blöcken erhalten sie von Gesang und Rhythmus bis hin zu Ins-trumenten erste Einblicke in die Welt der Musik. „Wir klatschen etwa Lieder oder bauen ein Ins-trument“, gibt Heinzel Beispiele. Nach den Sommerferien soll im Springer Kulturheim montags, ab 17.15 Uhr, eine weitere Gruppe für Vier- bis Sechsjährige in musikalischer Früherziehung angeboten werden.

Wer schon zwischen sechs und acht Jahre alt ist, kann seine Vorlieben in einem „Instrumentenkarussell“ ausprobieren. Betreut werden die Mädchen und Jungen dabei von Heinzel sowie von Marion Wahrlich. Manche haben ihr Instrument bereits aber bereits gefunden und können dann ab sechs Jahren Blockflöte erlernen.

Vor zwei Jahren bekamen die Springer den „Nimbus“, ein Gütesiegel des Niedersächsischen Musikverband für Vereine und Schulen, die sich in herausragender Weise um die instrumentale Bildung an Blas- und Schlaginstrumenten verdient machen.

Für die nächst höheren Ausbildungsstufen bieten gut qualifizierte Dozenten Unterricht an: Die studierte Musikerin Juliane Dennert lehrt Querflöte, am Schlagzeug sowie Keyboard und Mallet bildet Tim-Sebastian Kagel aus, Schlagzeuger beim hannoverschen Heeresmusikzug. Die Teilnahme an Lehrgängen ist ebenfalls möglich.

Im Orchester der Spielleute musizieren derzeit 25 Aktive sowie fünf Nachwuchsmusiker. „Die Unterrichtskosten sind bei uns vergleichsweise günstig“, sagt Heinzel. „Dafür wünschen wir uns natürlich, dass unser Nachwuchs später im Orchester mitwirkt.“

Von Konzerten in Kirchen, Auftritten in Altenheimen bis hin zu Darbietungen beim Schützenfest reicht die Bandbreite der Präsentationen. Bei einem Konzert in der Springer Lebenshilfe hätten die Zuhörer mit Perkussioninstrumenten nach Lust und Laune mitmachen können, erzählt Heinzel. Ein nächstes Konzert dort ist im September geplant.

„Unser musikalisches Spektrum ist eben breit gefächert“, sagt Heinzel und fügt hinzu: „Das bedeutet manchmal einen Spagat, wenn wir etwa jetzt beim Volks- und Schützenfest in der Kirche und anschließend auf dem Fest musizieren“. Zugleich sei es aber auch eine willkommene Herausforderung. „Nie stehenbleiben“ sei ein Grundsatz in diesem Verein.

Doch es ist nicht alleine das gemeinsame Musizieren, das den Reiz ausmacht, Mitglied beim Spielmanns- und Hörnerkorps zu sein. „Wir sind ein Team, eine solidarische Gemeinschaft. Nur gemeinsam sind wir stark und können etwas bewegen“, erklärt Heinzel die Bedeutung dieses Wir-Gefühls. Dazu gehört auch die Freundschaft mit der englischen Dudelsackgruppe, der „Green-Hakle-Pipeband“. Über die Jahre hätten sich nette persönliche Kontakte entwickelt, auch wenn die Band selbst ein wenig auseinandergedriftet sei, erzählt Heinzel. Für das Schützenfest im kommenden Jahr hätten viele Piper aber schon jetzt ihr Kommen angekündigt, freut sich die Vorsitzende.

Heinzel selbst ist mit der Musik und dem Springer Spielmannszug im Besonderen eng verwurzelt: „Er ist ein Teil meines Lebens.“ Seit 50 Jahren ist Heinzel bei den Spielleuten aktiv, lernte als Kind die sogenannte Spielmannsflöte und später Sopran-, Alt- und Tenorflöte. Vom Jugendorchester wechselte sie in den Stamm-Spielmannszug, als der im Jahr 1972 an den Deutschen Meisterschaften teilnahm. Später ließ sie sich zur Dirigentin für Laienorchester ausbilden.

Auch in der Vorstandsarbeit ist die engagierte Musikerin seit rund drei Jahrzehnten aktiv. Seit 2009 leitet sie den Verein, zuvor war sie viele Jahre Stellvertreterin von Hans-Peter Steinke, der inzwischen zweiter Vorsitzender ist. Und auch ihre eigene Familie ist bei den Spielleuten aktiv: Ihre Tochter Tina Waibel ist die musikalische Leiterin des Hörnerkorps.

Wer sich für die neue Gruppe „Musikalische Früherziehung anmelden will, kann sich bei Christa Heinzel melden per Mail unter vorstand@spielmannszug-springe.com oder unter 05041/972106.